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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Bernard Foccroulle, Thomas Lacôte, Betsy Jolas, Toshio Hosokawa, Jonathan Harvey, Pascal Dusapin

„30 Years of New Organ Works“ (Orgelwerke)

Bernard Foccroulle, Sonia Wieder-Atherton, Yoann Tardivei

Fuga Libre/Note 1 FUG789
(80 Min., 7/2020, 2/2021)

Im September 2011 fand in Zürich ein hochkarätig besetztes Internationales Orgel-Symposium statt. Unter den eingeladenen Referenten war auch der belgische Organist, Komponist und Festivalmanager Bernard Foccroulle, der einige „Überlegungen zur Zukunft der Orgel im europäischen Kulturleben“ mitgebracht hatte. Und weil Foccroulle schon immer ein Mann der Gegenwart und Verfechter der zeitgenössischen Musik ist, fiel sein Plädoyer wenig überraschend aus. Um „die Orgel und ihre Musik lebendig zu erhalten“, braucht es „Neuschöpfungen“ und eine „fruchtbare Verbindung zwischen neu Entstehendem und jenem großartigen Erbe, das wir übernehmen durften.“ Genau zehn Jahre später hat Foccroulle nun ein kleines Resümee gezogen und sieben Orgelwerke aufgenommen, die in den letzten 30 Jahren natürlich auch zum Teil für ihn komponiert worden sind. Dazu zählt die für Violoncello und Orgel geschriebene, poetisch sanfte „Musique d´autres jours“ der Französin Betsy Jolas. Vom Engländer Jonathan Harvey stammt die vor 30 Jahren entstandene „Fantasia“, die mit ihren schillernden Prismen an den von Harvey so geschätzten Olivier Messiaen erinnern. Und zwischendurch streut Foccroulle immer wieder auch Eigenes ein. Wie die „Elegy for Trisha“ (2020) für Orgel und Violoncello, die zwar im Gedenken an die Choreografin Trisha Brown entstanden ist. Zusammen mit Cellistin Sonia Wieder-Atherton entdeckt Foccroulle bei der Erwanderung geheimnisvoller Klangräume aber zugleich die Fußabdrücke des Tango-Revolutionärs Astor Piazzollas. Ob somit im Duo (in Thomas Lacôtes „The Fifth Hammer“ gesellt sich Organist Yoann Tardevi hinzu) oder solistisch, wie in den beiden jungen Neue-Musik-Klassikern „Cloudscape“ des Japaners Toshio Hosokawa sowie „Memory“ des Franzosen Pascal Dusapin – an den Silbermann-, Thomas- und Rieger-Orgeln in Straßburg, Wissembourg und in der Pariser Philharmonie erweist sich Bernard Foccroulle einmal mehr als sympathisch undogmatischer Mentor einer zeitgenössischen Orgelmusik, die selbst traditionsbewusste Orgelfans begeistern dürfte. Damit hat Foccroulle seinen Worten von vor zehn Jahren vorbildlich Taten folgen lassen.

Guido Fischer, 23.10.2021


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