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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Ludwig van Beethoven

Klavierkonzerte Nr. 4 & „6“

Gianluca Cascioli, Ensemble Resonanz, Riccardo Minasi

harmonia mundi HMM 902422
(78 Min., 11/2019)

Manchmal reicht einfach die verstaubte Partiturenlektüre nicht mehr aus, um eventuell ein neues Bild von einem bekannten Stück zu bekommen. Man muss schon mal zu den neuesten technologischen Errungenschaften greifen, um bislang noch nie gehörte Noten zu entdecken. So wie im Fall des Originalmanuskripts von Beethovens 4. Klavierkonzert, dem nun das Team um Pianist Gianluca Cascioli per „hochauflösender Farbreproduktion“ zu Leibe gerückt ist. Und hoppla: Plötzlich erblickten die hier beteiligten Musiker des Ensemble Resonanz unter Riccardo Minasi in den Ecksätzen mehr Noten als gewohnt. Scheinbar hatte Beethoven diese noch schnell für die Vorbereitung der Druckausgabe da reingekritzelt. Und da man dank Carl Czerny weiß, dass Beethoven bei der Uraufführung des Konzerts den Klavierpart viel umfangreicher gestaltet hatte als bislang überliefert, könnte es sich dank der musikphilologischen Trüffelarbeit jetzt um die Ersteinspielung quasi des Ur-Konzerts handeln. Zwar besitzt das Klavierkonzert durchaus virtuosere Züge (im Finalsatz nimmt man gar Tschaikowski-like Anlauf auf die Kadenz!). Doch die eigentliche Trumpfkarte dieser Aufnahme sind ohnehin schon all die Farbschattierungen, mit denen das Ensemble Resonanz den Orchesterpart geradezu aufregend neu illuminiert. Die Originalklang-Recherche, sie offenbart halt weiterhin solche magischen Fundstücke. Seligmachende Dialoge zwischen Solist und Ensemble bilden sodann einen roten Faden in Beethovens so genanntem 6. Klavierkonzert. Dahinter verbirgt sich Beethovens Violinkonzert in der solistischen Klavier-Fassung des Komponisten selbst. In dessen Finalsatz geht es dann ganz schön frech und spieluhrengleich zu. So hat man auch dieses Konzert noch nie erlebt.

Guido Fischer, 04.12.2021


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