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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Charles Lecocq

„La fille de Madame Angot“

Chœur du Concert Spirituel, Orchestre de chambre de Paris, Sébastien Rouland

Palazzetto Bru Zane/Note 1 BZ1046
(90 Min., 2/2021)

Gediegen schunkelig, frivol hüftwackelnd und pikant notenverpackt kommt uns Charles Lecocqs in der belgischen Urfassung von 1872 erklingende „La fille de Madame Angot“ neuerlich zu Ohren. Und auch das ist wieder eine verdienstvolle Neuentdeckung der bewährten raritätensüchtigen Palazzetto-Bru-Zane-Stiftung, die sich längst auch des französischen Operetten-Erbes mit Nachdruck angenommen hat. Das während der Revolution spielende Marktfrauenstück, in Frankreich immer noch ein Wunschkonzert-Böller, in Deutschland leider nie richtig heimisch geworden, bietet vor allem satirische Eifersuchtsmomente unter zwei Damen. Denen – unter der zündenden Leitung Sébastien Roulands, das Orchestre de chambre de Paris und den Chœur du Concert Spirituel animierend – die vergluckst-vergnügte Anne-Catherine Gillet (Clairette Angot) und die grotesk-pompöse Véronique Gens (Mademoiselle Lange) grandios divenglühende Funken entlockten. Der aufgeblasen tenorbombastische Artavazd Sargsyan als Frisör Pomponnet (und ungewollter Clairette-Verlobter) für die komischen und der tenorsüße Mathias Vidal als sanfter Poet (und ersehnter Gefährte) Ange Pitou für die sentimentalen Momente ergänzten die Primadonnen ideal. So entfesselt sich dank des spielfreudigen, auch mal derb zupackenden Restensembles (Ingrid Perruche!) mit viel Spaß, Raffinement und perlender Eleganz eine so unterhaltsame wie melodienselige Partitur. Selten wurde witzig wirbelnder französischer Operetten-Esprit so gustiös dekantiert, um gierig goutiert zu werden.

Matthias Siehler, 11.12.2021


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