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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Giovanni Battista Reali, Antonio Vivaldi

„Specchio Veneziano“

Le Consort

Alpha/Note 1 ALP771
(68 Min., 3/2021)

Ein Rückblick in die Geschichte ist immer so repräsentativ, wie es die Menge der Fakten, aus denen er sich speist, eben zulässt. Wer „Venedig im 18. Jahrhundert“ und „Violine“ denkt (oder googelt, man mache den Versuch!), kommt gemeinhin auf Antonio Vivaldi. Nun ist es allerdings unbezweifelbar, dass der rote Priester in jenem kulturellen Schmelztiegel, der Venedig in jener Zeit war, als bedeutender Geigenvirtuose und Komponist nicht alleine dastand. An dieser Stelle greift die programmatische Idee dieses Albums: Dem bekannten Vivaldi wird der weit weniger bekannte Giovanni Battista Reali (1681-1751) gegenübergestellt. Auch er berief sich mit seinem kammermusikalischen Schaffen auf Arcangelo Corelli, auch seine Werke erschienen in Venedig und in Amsterdam im Druck. Anders als im Falle von Vivaldi allerdings bleibt seine Biografie größtenteils in Dunkel gehüllt: Mit einer Anstellung als Kapellmeister im norditalienischen Herzogtum Guastalla im Jahre 1727 verlieren sich seine Spuren.
Um so präsenter ist er in seinen überlieferten Werken als brillanter Geiger (der er als Ausführender des Violino-Primo-Parts seiner Triosonaten gewesen sein muss) mit einem hervorragenden Gespür für Wirkung und Reiz der Continuo-basierten Streichertrio-Besetzung (zwei Violinen plus Violoncello): Ein wahres Feuerwerk kreativer musikalischer Ideen zündet er in seinen als „Sinfonie“ bezeichneten Trios. Die direkte Gegenüberstellung von fünf dieser Werke und einigen Werken von Vivaldi für dieselbe Besetzung belegt die Ebenbürtigkeit der beiden Meister. Interpretatorisch lebt das Album vom brillanten, virtuosen und fast immer intonationsreinen Spiel der Musikerinnen und Musiker von Le Consort, die mit der Wiederbelebung des bisher kaum eingespielten Reali-Repertoires einen echten Coup gelandet haben.

Michael Wersin, 08.01.2022


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