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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Jean-Baptiste Lully, Jacques Champion de Chambonnières, Jean-Henri d’Anglebert, u. a.

„Le Manuscrit de Madame Théobon“

Christophe Rousset

Aparté/hm AP256
(122 Min., 11/2020) 2 CDs

Eine kuriose Geschichte: Christophe Rousset entdeckte das Manuskript der Madame Théobon, dessen Inhalt er auf zwei CDs eingespielt hat, bei Ebay, wo es fälschlich als Handschrift aus dem 18. Jahrhundert deklariert war. Schon durch die zum Angebot gehörenden Fotos konnte er das 17. Jahrhundert als Entstehungszeit ausmachen, und nach Erwerb des Manuskripts entdeckte er darin rund 80 Stücke, von denen sieben bisher unveröffentlicht waren. Beinahe die Hälfte der enthaltenen Musik sind Transkriptionen von Kompositionen Jean-Baptiste Lullys aus unbekannter Hand, des Weiteren sind Jean-Henri d’Anglebert und Jacques Champion de Chambonnières die am meisten vertretenen Komponisten. Die Handschrift gehörte einer Hofdame aus dem näheren Umfeld Ludwigs XIV., eben jener Mademoiselle Lydie de Rochefort-Théobon.
Christophe Rousset hat den Inhalt der Handschrift auf einem wundervollen Cembalo von Nicolas Dumont (1704) eingespielt. Man merkt seiner höchst lebendigen Darbietung noch jetzt die Begeisterung über das im Jahre 2004 entdeckte Manuskript an: Rousset versteht es, einen Einblick zu geben in die niveauvolle, feinsinnige Unterhaltungskunst im barocken Paris. Ob die 1708 verstorbene Lydie de Théobon selbst Cembalo gespielt hat, lässt sich nicht ermitteln. Aber sie scheint in ihrem bewegten Leben zwischen frühem Mätressendasein und späterer Verstrickung in zahlreiche Intrigen wohl ein Interesse an der musikalischen Hochkultur entwickelt zu haben, dem wir die wertvolle Sammlung verdanken, welche Christophe Rousset zu dieser hörenswerten Aufnahme inspiriert hat.

Michael Wersin, 26.02.2022


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