Hyperion/Note 1 CDA68349
(72 Min., 1 & 11/2020)
Ein interessantes, überwiegend weltliches Programm mit frühneuzeitlicher Vokalmusik aus der ersten und der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, verbunden mit der Kulturmetropole Florenz. Guillaume Dufays ebenso berühmte wie sagenumwobene Motette „Nuper rosarum flores/Terribilis est locus iste“ macht den Anfang, in der zweiten Hälfte steht dann Heinrich Isaac neben einigen Anonymi im Zentrum.
So sehr einerseits die Zusammenstellung, die sich auch durch den detail- wie umfangreichen Beihefttext gut erschließt, die Hörerschaft freut, so sehr ist jedoch andererseits die Ausführung nicht über jeden Zweifel erhaben. Generell wäre es wünschenswert, auch englische Ensembles würden sich im Falle italienischer oder in italienischem Latein auszuführender Texte einmal mit den tatsächlichen Farbwerten italienischer Vokale beschäftigen, von Silbenlängen, etc. ganz zu schweigen. Es ist eben zum Beispiel nicht einfach jedes „e“ ein „ä“, sondern die Wirklichkeit der italienischen Phonetik erweist sich als deutlich komplexer. Eine sorgfältigere Aussprache stellt dann umgekehrt auch die Musik wieder in ein deutlich anderes, differenzierteres Licht. Hinzu kommt im vorliegenden Fall, dass die stimmliche Qualität sowohl im Einzelfall als auch im Miteinander nicht immer ganz tadellos ist. Darunter leidet sowohl die klangliche Homogenität wie auch gelegentlich die Intonation.
Michael Wersin, 02.04.2022
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