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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Johann Sebastian Bach

Sonaten und Partiten Vol. 1 (Sonate Nr. 2, Partiten Nr. 2 & 3)

Frank Peter Zimmermann

BIS/Klassik Center Kassel BISSACD-2577
(68 Min., 6/2020, 3/2021) SACD

Dass Frank Peter Zimmermanns Herz besonders für die Musik von Johann Sebastian Bach schlägt, ist kein Geheimnis. Immerhin hat er bereits 2008 in einer Dokumentation gestanden, dass es für ihn das Größte sei, Bachs Musik nicht nur zu spielen, sondern auch zu hören. Mit den Sonaten für Violine und Cembalo sowie den Violinkonzerten hat sich Zimmermann auf Tonträger schon beschäftigt. Aber um die sechs Solo-Manifeste Bachs, die jeweils drei Sonaten sowie Partiten, hat er im Aufnahmestudio einen Bogen gemacht – bis jetzt. Mit auch schon Ende Fünfzig. Aber bereits der erste Teil lässt keinen Zweifel zu, dass Zimmermann genau den richtigen Zeitpunkt gewählt hat, um sich mit all der inneren Reife und geistigen Frische mit Bach auf diesem Niveau zu unterhalten. Sogleich das einleitende Grave der 2. Sonate a-Moll lebt von einem aufwandarm anmutenden Erzählfluss und Gedankenstrom, der dabei bis in die zartesten Verästelungen nichts an Zauber und Spannung einbüsst. Beschwingte Grandezza stellt sich danach in der Fuga ein. Bevor Zimmermann dem Andante eine unwiderstehliche Tiefe und Größe verleiht. Hier wie in den nachfolgenden Partiten Nr. 2 & 3 spiegelt sich in Zimmermanns Spiel, in seinem makellos klaren und doch nuancenreichen Ton das Verständnis von einer Musik wider, die von der Leichtigkeit des Daseins bis hin zur ernsthaften Reflektion das Menschliche in sich trägt. Daher empfindet Zimmermann auch die große Chaconne der d-Moll-Partita nicht als klangkathedralenhaftes Wunderwerk, vor dem er staunend verharrt, sondern als reiches, berührendes und dem Leben zugewandtes Musikstück.

Guido Fischer, 16.04.2022


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