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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Pier Giuseppe Sandoni

Kantaten und Instrumentalwerke

Francesca Aspromonte, La Floridiana, Nicoleta Paraschivescu

dhm/Sony 19439997182
(58 Min., 6/7 2021)

Diesen vergessenen italienischen Barockkomponisten wiederzuentdecken, lohnt sich. Die meisten überlieferten Werke von Pier Giuseppe Sandoni sind nie gedruckt worden, sie schlummern bis heute in Archiven. Die Schweizer Alte-Musik-Expertin Nicoleta Paraschivescu und ihr Ensemble La Floridiana haben einige dieser Schätze ausgegraben. Nun präsentieren sie Ersteinspielungen von Kammerkantaten und Instrumentalwerken Sandonis aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 1683 in Bologna geboren und 1748 ebendort gestorben, stand er trotz seines Ruhms als Musiker und Komponist stets im Schatten seiner Ehefrau, der berühmten Sopranistin Francesca Cuzzoni. Sie wurde 1722 von Georg Friedrich Händel und seinem Impresario Johann Jacob Heidegger von Venedig nach London engagiert, wo Sandoni zu der Zeit als Cembalist mit Händel zusammenarbeitete. Arien wie „Dimmi crudel“ und „Del timor d’un cor geloso“, die auf diesem Album zu hören sind, hat Sandoni möglicherweise für seine Frau komponiert. Zweifelsfrei erwiesen ist dies allerdings nicht. Denn der Stimmumfang der kapriziösen Diva, die unter anderem in Händels Opern „Rodelinda“ und als Cleopatra in „Giulio Cesare in Egitto“ brillierte, war wesentlich größer. Allerdings trifft Sandoni laut der Musikwissenschaftlerin Silke Leopold in seinen Kantaten einen Ton, der durchaus an Händel erinnert. Die Sängerin Francesca Aspromonte, die am Salzburger Mozarteum und bei Renata Scotto an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom studierte, erweckt seine Melodien auf dieser Aufnahme eindrucksvoll zum Leben. Erwähnenswert ist auch die farbenreiche Aria „Più crudo e rio dolore“ aus Sandonis Kantate „Chi s’intende d’amar“. Das unbedingt empfehlenswerte Album enthält auch mehrere seiner Instrumentalstücke wie eine Triosonate für zwei Violinen und Basso Continuo oder „Follia“ mit 23 Variationen für Cembalo.

Corina Kolbe, 21.05.2022


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