Ramée/Note 1 RAM2102
(69 Min., 3/2021)
Ein höchst ansprechendes Programm neapolitanischer Kantaten von Johann Adolph Hasse, Nicola Porpora und Antonio Vivaldi haben Clint van der Linde und Les Muffatti für dieses musikalisch wie interpretatorisch sehr attraktive Album ausgewählt. Es enthält sogar zwei Erstaufnahmen: Hasses geistliche Kantate „Hostes averni“ und Porporas Psalmvertonung „Nisi Dominus“ erscheinen hier zum ersten Mal auf CD. Hasse und Porpora haben maßgeblich dazu beigetragen, den neapolitanischen Stil nördlich der Alpen populär zu machen; am Dresdner Hof stießen sie als Konkurrenten aufeinander. Hasses stark vom Opernstil geprägte Kantate „Hostes averni“ ist ein kurioses Werk, das vor allem durch den nicht in allen Quellen überlieferten „Alleluia“-Schluss vollends in die geistliche Richtung schwingt, während die anderen Sätze textlich keine direkten Bibel- oder Liturgiebezüge aufweisen. Für Clint van der Linde und das erstklassig mit ihm kooperierende Instrumentalensemble ist diese Kantate ebenso eine willkommene Herausforderung wie etwa Porporas klangsinniges von feinsinniger Ornamentik geprägtes „Salve Regina“. Clint van der Lindes biegsame Altstimme schmiegt sich in jeder Hinsicht flexibel an die umtriebige Melodik und das weitgefächerte Ausdrucksspektrum der präsentierten Musik an. Der Ensembleklang von „Les Muffatti“ erlangt zusätzliches Volumen durch die Verwendung der großen Orgel in der Klosterkirche Grimbergen als Continuoinstrument: Ihr Klang ist fülliger und runder, als es der einer Truhenorgel sein kann.
Michael Wersin, 25.06.2022
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