home

N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Responsive image mb-5
Charles Koechlin

„The Seven Stars’ Symphony“, „Vers la voûte étoilée“

Sinfonieorchester Basel, Ariane Matiakh

Capriccio/Naxos C5449
(57 Min., 1/2021)

1933 machte sich der Filmfan Charles Koechlin an die Arbeit eines einzigartigen Orchesterwerks. Denn mit seiner „Seven Stars’ Symphony“ op. 132 verewigte der Franzose gleich sieben Leinwand-Ikonen, die zum Teil ihre große Zeit während der Stummfilm-Ära hatten. Douglas Fairbanks und der Garbo widmete Koechlin jeweils einen Satz; aber auch Lilian Harvey sowie den beiden „Blauen Engeln“ Marlene Dietrich und Emil Jannings. Und den krönenden Abschluss bildet eine 15-minütige Hommage an Charlie Chaplin! Wobei sich Koechlin hierbei von Chaplins Klassikern „Goldrausch“ und „Circus“ inspirieren ließ. Für die musikalische Fairbanks-Episode mit ihrem magisch-sanften, auch vom Saxofon umspielten Zauber-Klängen fing Koechlin hingegen jene Verlockungen des Orients ein, von denen der Stummfilm-Klassiker „Der Dieb von Bagdad“ auch erzählt.
Doch mit seiner siebensätzigen Sinfonie schuf Koechlin dennoch mehr als nur originelle Klangfanartikel. Das rund 40-minütige Stück, das wie vieles andere des gebürtigen Elsässers lange auf seine Wiederentdeckung warten musste, präsentiert eine ungemein reiche Klangpalette, die von großorchestraler Wucht bis hin zu sinnlichem Esprit reicht. Die Musik Claude Debussys, aber auch die von Koechlins altem Freund Gabriel Fauré haben hier ihre Spuren hinterlassen. Selbst die surrealen Soundschleifen eines Ondes Martenot weiß Koechlin wirkungsvoll einzusetzen. Mit dem Sinfonieorchester Basel unter der Leitung der Französin Ariane Matiakh hat sich jetzt endlich ein Top-Orchester dieser Trouvaille angenommen. Und passend zu den Filmsternchen gibt es dann noch als Zugabe das ebenfalls 1933 entstandene Orchester-Nocturne „Vers la voûte étoilée“ (Beim Anblick des Sternenuniversums), das mit seinem neo-impressionistischen Flair gleichermaßen fasziniert.

Guido Fischer, 16.07.2022


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.

Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr


Abo

Top