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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Johannes Brahms, Alban Berg

Violinkonzerte

Christian Tetzlaff, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati

Ondine/Naxos ODE1410-2
(63 Min., 09/2021, 03/2022)

Die sowieso schon lange währende, harmonisch freudvolle Verbindung zwischen Christian Tetzlaff und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin hat durch die Verpflichtung von Robin Ticciati als Chefdirigent neuerlich zu funkeln begonnen. Und nachdem man schon erfolgreich die Konzerte von Beethoven und Sibelius eingespielt hat, folgen nun die Klassiker von Johannes Brahms und Alban Berg, die quasi über fünf Jahrzehnte Distanz zwei sehr unterschiedliche und trotzdem unbedingt zusammengehende Wiener Schulen repräsentieren.
Das Konzert von Brahms hat Tetzlaff bereits in jungen Jahren aufgenommen, nun hören wir die durch Erfahrung gefilterte jüngste Version des erfahrenen Künstlers. Die ist aufgeraut, ruppig und lauscht doch immer wieder der schwelenden Spätromantik, auch dem ungarisch aufgezäumten Gulaschfinale nach. Es ist ein wunderfein reflektierter Zugang, der trotzdem spontan und frisch wirkt, besonders im feingesponnenen zweiten Satz. Immer wieder scheint Tetzlaff kommentierend über dem Material zu schweben, obwohl alles notengetreu ist. Wach, fluide, kraftvoll und zupackend grätschen in diesem Live-Mitschnitt Ticciati und sein Orchester dazwischen.
Das Alban-Berg-Konzert mit seiner visionären, weitschwingenden, aber eben auch detailverliebten Aura aus tonaler Erinnerung und freiem Phrasieren, gelebter Klangtradition und kosmischer Entrücktheit, so wie man sich eben eines Engels, hier der verstorbenen Alma-Mahler-Tochter Manon erinnert, wurde so zwanglos wie detailzart im Studio aufgezeichnet. Traumschön überlagern sich hier die Ebenen von Solist und Orchester – als einander vertrauender Dialog in der Unendlichkeit – bis dieser einfach entschwebt.

Matthias Siehler, 03.09.2022


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