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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Peter Iljitsch Tschaikowski

„Nutcracker – A Dramatic Symphony“ (arr. K. Järvi)

Baltic Sea Philharmonic, Kristjan Järvi

Sony 196558769082
(62 Min., 9/2022)

Von allen drei Handlungsballetten Peter Iljitsch Tschaikowskis gibt es kurze Orchestersuiten, die freilich nur einen Bruchteil der umfänglichen Ballettpartituren wiedergeben. Deren Vielfalt und Genialität ist dem breiten Publikum kaum bekannt. Das brachte den estnischen Dirigenten Kristjan Järvi schon vor Jahren auf die Idee, zunächst den „Schwanensee“, dann 2019 auch das über drei Stunden lange „Dornröschen“-Ballett als durchkomponierte sinfonische Suite zu arrangieren und so zu verdichten, dass das ganze Ballett wie im Zeitraffer an einem vorbeibraust: So konnte man nur staunen über Tschaikowskis unerschöpflichen Einfallsreichtum und seine choreografische Eleganz.
Jetzt hat Järvi auch das deutlich kürzere, nur circa 80 Minuten lange „Nussknacker“-Ballett aus dem Jahr 1892 in eine 62 Minuten lange „dramatische Sinfonie“ umgearbeitet, wobei er die ursprüngliche Reihenfolge der Ballettnummern beibehielt, und nur einiges kürzte oder neu instrumentierte.
Das Ergebnis ist eine deutlich frischer und lockerer wirkende, pausenlos abschnurrende Light-Version des Weihnachtsmärchens, die vor allem durch Järvis rasante Tempi die feste Architektur geschlossener Tanznummern durch einen unaufhaltsam fließenden sinfonischen Strom ersetzt. Das mag den Kenner der Materie an manchen Stellen irritieren, aber überzeugt dann insgesamt doch durch die entfesselte Spielfreude des mit jungen baltischen, finnischen und russischen MusikerInnen besetzten Baltic Sea Philharmonic. Dass sie alle an Järvis Arrangements aktiv mitwirkten und sie dann im Tallinner Rundfunkstudio auswendig (!) einspielten, ist ein weiteres starkes Indiz für die pulsierende Lebendigkeit und den ansteckenden Drive der Aufnahme.

Attila Csampai, 10.12.2022


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