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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Gaetano Donizetti

Signor Gaetano (Arien)

Javier Camarena, Coro Donizetti Opera, Orchestra Gli Originali, Riccardo Frizza

Pentatone/Naxos PTC5186886
(76 Min., 8/2021)

„Una furtiva lagrima“ hat vermutlich sogar jeder Wagnertenor in seiner goldenen Jugendzeit mal gesungen. Aber welcher Tenor hat sich bisher für ein ganzes Donizetti-Album interessiert? Ja, die „heimliche Träne“ ist auch dabei, schließlich war der Nemorino schon dem jungen Javier Camarena in Mexiko ein starker Steigbügel für eine heute schön strahlende Karriere. Die sich übrigens größtenteils im Belcanto-Bereich abspielt. Und so haben die meisten der neun, teilweise ausführlichen Opernausschnitte auf seinem zweiten Solo-Album „Signor Gaetano“ einen starken Raritätenwert. Der reicht von der verjuxt jodeligen Farce „Betly“ und dem Jugendwerk „Il giovedì grasso“ – was den „Faschingsdienstag“ meint –, bis zu melodramatisch dunklen Schwergewichten wie „Maria de Rudenz“ oder „Marino Faliero“. Mustergültig unterstützt von dem versatil schmiegsamen Riccardo Frizza, dem Musikchef des Donizetti-Festivals in Bergamo, wo Camarena schon mehrmals aufgetreten ist, sowie dem historisch informierten Ensemble Gli Originali, die diesen orchestral oft nicht ernst genommenen Noten viel Liebe wie Finesse schenken. Sehr schön lassen sich so verschiedene Charaktere auch musikalisch vergleichen, die Erfahrung wie die Diversität von über 70 Opern ist bei diesem, immer noch gern als Fließband-Fabrikanten abgetanen Komponisten in solcher Werkkonzentration deutlich zu hören. Doch vor allem machen Javier Camarenas wunderbar sonnig aufsteigende Spitzentöne einfach Hörspaß. Denn sie sind eingebettet in einen sehr musikalischen, weich gefühlvollen Stimmklang, dem diese Musik – manchmal hysterisch, oft melancholisch seelenvoll, selten machomächtig rüde, einfach sehr gut steht.

Matthias Siehler, 31.12.2022


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