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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Johann Georg Pisendel

Violinkonzerte, Sonaten u.a.

Mayumi Hirasaki, Concerto Köln

Berlin Classics/Edel 0302808BC
(67 Min., 9&10/2021)

Bereits im 17. Jahrhundert galt die Dresdner Hofkapelle als eines der führenden Orchester Europas. Ihren sagenhaften Ruf konnte sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts sogar noch steigern, als man bedeutende Musiker, Sänger und Komponisten engagierte. Zu ihnen zählten Johann David Heinichen – und Johann Georg Pisendel, der seit 1713 Mitglied der Hofkapelle und zugleich ihr Konzertmeister war. Darüber hinaus trug Pisendel in rund 40 Jahren für die Hofkapelle sage und schreibe 1800 Instrumentalwerke zusammen. Nur ein Teil davon, jener berühmte „Schranck 2“, hat die Vernichtung der Kapellbibliothek beim Brand Dresdens während der preußischen Belagerung überlebt – ein unschätzbares, heute in der Sächsischen Landesbibliothek aufbewahrtes Konvolut, das auch die musikalischen Moden jener Zeit widerspiegelt.
Was vor allem für Vivaldi gilt, der immerhin während dessen Italienreise Pisendels Lehrer war. Kein Wunder, dass der Geist des „roten Priesters“ in den drei Violinkonzerten allgegenwärtig ist, mit denen Concerto Köln und seine solistisch phänomenal virtuos auftrumpfende und zugleich delikat kantilenenverliebte Konzertmeisterin Mayumi Hirasaki ihr Pisendel-Album bestückt haben. Doch da Pisendel für seine Kompositionen eben ein reiches Weltklasseensemble zur Verfügung stand, konnte er immer wieder – wie in der ebenfalls zu hörenden „Sinfonie“ – alle prachtvollen Klangfarbenregister ziehen. Höchst ansteckend temperamentvoll geht Concerto Köln auch hier zu Sache. Und zwischendurch beweist man auf dieser barocken Klangtrüffelreise in das Venedig des Ostens mit einer zweisätzigen Sonate, dass Pisendel nicht nur die Sinne, sondern auch den Verstand verwöhnen konnte – etwa anhand einer impulsiven Fuge.

Guido Fischer, 11.02.2023


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