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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Gravity

Martin Wind

Laika/Galileo 35104092
(64 Min., 10/2020)

Es war eine Session, wie sie in Jazzklubs millionenfach stattfinden: Die Bandmitglieder kannten sich zwar aus anderen Zusammenhängen, hatten das Repertoire aber nicht in Konzerten erprobt. Macht nichts, denn der Kontrabassist Martin Wind, der Tenorsaxofonist Peter Weniger und der Schlagzeuger Jonas Burgwinkel besitzen das Format, ähnlich wie in den 1950er Jahren die Helden der Aufnahmen für Labels wie Savoy und Riverside das Repertoire, das – so Burgwinkel – „von der Komplexität her überschaubar war“ in hörenswerte Musik zu verwandeln, denn sie jammen mit so großem Einfühlungsvermögen in die Entwicklungslinien der Partner, dass das Ergebnis völlig unangestrengt und vom ersten bis zum letzten Ton wie selbstverständlich wirkt.
„Still Friends“ lautet das Eingangsstatement, mit dem Wind an die gemeinsame Zeit mit Weniger im ersten Bundesjazzorchester erinnert, in dem Peter Herbolzheimer 1987 die Elite der deutschen Nachwuchsjazzer versammelte: eine federleicht daherkommende Bop-Nummer mit Unisoni von sonorem Bass und dem für Weniger typischen, lichten Klang des Tenorsaxofons. In „Newborn“ schimmert die Bossa Nova durch, das von Johnny Mandel komponierte „El Cahon“ kommt straight daher, und das Thema von Ludwig van Beethovens „Pathetique“-Klaviersonate verwandelt Peter Weniger in eine zarte, fast gehauchte Ballade. Sein „Good Night, Princess“, das er seiner Ehefrau widmete, atmet Feierabendatmosphäre. Ein bisschen Sehnsucht in „Tuyo“ und ein fröhliches „Someone To Watch Over Me“ runden die Disc ab. All dies klingt so selbstverständlich und lässt vergessen, wieviel Erfahrung hinter einem derart unangestrengten Zusammenspiel steckt.

Werner Stiefele, 25.03.2023


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