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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Felix Mendelssohn Bartholdy

Sinfonien Nr. 4 (Version 1834) & Nr. 5 (Version 1829)

Les Ambassadeurs ~ La Grande Écurie, Alexis Kossenko

Aparté/hm-Bertus AP315
(59 Min., 5/2022)

Es sind Kleinigkeiten von einer Spieldauer von gerade einmal 101 Sekunden, die plötzlich einer altvertrauten Klangarchitektur eine neue Wendung verleihen können. Im Fall von Felix Mendelssohn Bartholdys 5. Sinfonie, die auch als „Reformationssinfonie“ bekannt ist, ist es ein kammermusikalisch-lyrisches, von der Solo-Flöte „gesungenes“ Recitativo, mit dem sich der Übergang vom langsamen zum Finalsatz noch organischer vollzieht. Leider haben diese musikalische Mini-Brücke nur die allerwenigsten jemals gehört. Kunststück. Denn diese Passage taucht in der kaum gespielten Urfassung der Sinfonie aus dem Jahr 1829 auf.
Mit seinem Originalklang-Orchester Les Ambassadeurs ~ La Grande Écurie hat Dirigent Alexis Kossenko bei der Neueinspielung dieser Sinfonie gleich viele weitere Argumente dafür geliefert, dass es sich noch immer lohnt, alte Partituren ständig neu zu befragen. Auch das Choral-Finale überrascht mit so noch nicht gehörten Farben, Konturen, Rhythmuswerten und Innenspannungen. Wobei gerade das Geflecht aus triumphaler Geste und barockem Fugenhandwerk immer wieder auch an einen Mendelssohn-Freund erinnert: die Fünfte könnte eigentlich auch Schumanns Nullte sein.
Vor diesem Coup präsentiert Kossenko noch Mendelssohn Bartholdys „Italienische“ in der zweiten Fassung aus dem Jahr 1834. Und wenngleich hier keine großen Eingriffe und Revisionen zu vermelden sind, so haben Dirigent und Musiker bei aller quellenkritischen Genauigkeit doch stets darauf geachtet, dass einfach nur herrliche Musik herauskommen möge.

Guido Fischer, 13.05.2023


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