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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Joseph-Nicolas-Pancrace Royer

Surprising Royer (Orchestersuiten)

Les Talens Lyriques, Christophe Rousset

Aparté/hm-Berthus AP298
(81 Min., 12/2021)

Das Einzige, was in Deutschland von Joseph-Nicolas-Pancrace Royer (1703-55) noch verblieben ist, das sind zwei vom Adelsmaler Jean-Marc Nattier gefertigte Porträts des in Turin am Savoyer-Hof geborenen französischen Komponisten, Cembalisten, Sängers und seiner Frau. Die hängen in der Kunsthalle Karlsruhe.
Der unermüdlich im Staub der Archive (bzw. heute in der Fülle der Mikrofiches) herumwühlende Christophe Rousset hat jetzt zusammen mit seiner instrumental wieder bestens aufgelegten Formation Les Talens Lyriques ein ganzes, kurzweiliges Album mit Werken dieses einst Bedeutenden, heute weitgehend Vergessenen zusammengestellt. Und wie es sich für eine (meistenteils) Erstbegegnung mit diesem Tonsetzer gehört, hat Rousset dafür Unterhaltendes ausgewählt. Von Royer gibt es auf „Surprising Royer“ in kurzem Schnippschnapp – quasi als vergnüglich unterhaltsames Mixtape im Divertissement-Charakter – Orchestersuiten aus vier Opern zu hören, wo er sich als versatil kontrastreicher Orchestrator wie eloquent galanter Melodienerfinder bewährt.
Ein weiterer Hofkompositeur auf der Höhe seiner Zeit also, der unter Ludwig XV. den Titel „Maître de musique des Enfants de France“ trug, aber vor allem für seine Opern im damaligen Musikleben bekannt wurde – und als Unterstützer der Bühnenwerke Jean-Philippe Rameaus. Hier gibt es nun 81 Minuten lang das Schönste aus „Pyrrhus“ (1730; der findet sich auch als komplette Einspielung), seinem beliebtesten Bühnenwerk „Zaïde, reine de Grenade“ (1739, hier sogar in zwei Fassungen vorgestellt), „Le pouvoir de l’amour“ (1743) mit einer bemerkenswert blechstrahlenden Chaconne sowie „Almasis“ (1748). 1753, kurz vor seinem Tod, wurde Royer Leiter der königlichen Kammermusik, also des Concert spirituel, sowie Orchesterleiter der Pariser Oper. Und auf diesem Album kann man auch hören, wieso.

Manuel Brug, 03.06.2023


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