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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Bei Pentatone glaubt man unverbrüchlich an die Macht der großen Oper und setzt immer noch auf Studioneuaufnahmen selbst der vieleingespielten Repertoirekracher. So wie nun auf Giuseppe Verdis immer ein wenig im Schatten seiner superpopulären Hausfüller stehenden Oper „Un ballo in maschera“. Da muss dann freilich der Transsilvanische Staatschor ein halbes Jahr später im Studio im rumänischen Cluj eingespielt werden, und mit Marek Janowski steht leider kein wirklich geeigneter Maestro am Pult des farbenreich und satt aufspielenden Philharmonischen Orchesters Monte Carlo. Zu brav, behäbig, kapellmeisterlich hüftwackelnd klingt diese swingend schlanke, nuanciert abgeschmeckte Partitur. Da wird nie zum funkensprühenden Latin Finale gebeten, immer nur zum Slowfox. Aber eine höchst anständige Besetzung hat man zusammenbekommen: Top ist natürlich der neue Decca-Solostar Freddie De Tommaso, der als Riccardo seinen standfesten Glanztenor schön scheinen und stählern strahlen lässt. Schade ist es auch, dass (die Aufnahme ist vom Sommer 2021) die singmüde Elisabeth Kulman inzwischen ganz verstummt ist. Ihre Wahrsagerin Ulrica ist der Schwanengesang einer herrlich sehnig-satten, dabei äußerst flexiblen Mezzostimme, die prima in die Altregionen herabsteigen konnte. Eher generisch ordentlich sind der wobblige Lester Lynch (Renato) und die wenig individuelle Saioa Hernández (Amelia) mit spitzen Spinto-Höhen. Annika Gerhards ist ein zwitschernd leichter Page Oscar.

Manuel Brug, 22.07.2023


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