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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Samuel Coleridge-Taylor, Antonín Dvořák

Fünf Fantasiestücke op. 5, Streichquartett G-Dur op. 106, Andante appassionato

Takács Quartet

Hyperion/Note 1 CDA68413
(64 Min., 9/2022)

Gerade mal neun Jahre alt war Samuel Coleridge-Taylor, als Antonín Dvořák 1884 erstmals London besuchte. Ob der schon bald als neues Wunderkind gehandelte und später in den USA als „Black Mahler“ gefeierte Coleridge-Taylor eines der Konzerte des Böhmen besucht hat, ist nicht überliefert. Aber unter Garantie muss der Sohn eines aus Sierra Leone stammenden Arztes und einer Engländerin später am Royal College of Music die Werke Dvořáks mehr als eifrig studiert haben. Denn in den „Fünf Fantasiestücken“ op. 5, die er 1895 seinem Lehrer Charles Villiers Stanford widmete, ist der slawische Ton bisweilen derart omnipräsent, dass man rückblickend Coleridge-Taylor auch den Ehrentitel „Black Dvořák“ hätte verleihen können. Doch die für Streichquartett geschriebenen Stücke spiegeln nicht nur die musikalischen Vorlieben des 20-jährigen Coleridge-Taylor wider. Die mit u.a. „Serenade“ und „Humoresque“ bezeichneten Sätze entpuppen sich als stimmungsvolle und stimmenreiche, von der spätromantischen Muse geküsste Meisterwerke en miniature.
Mit beherztem Elan, vollmundigem Klang und ideal dosiertem Gefühlsüberschwang eröffnet nun das Takács Quartet sein neues Album mit dieser Repertoire-Perle. Nicht weniger mitreißend gelingt dem Ensemble auch das eigentliche Hauptwerk, das große Streichquartett G-Dur op. 106. Und auch hier lassen die vier Musiker keine Wünsche übrig, was perfekte Abstimmung, Genuss, Temperament und den Sinn für den Detailreichtum dieser Musik angeht. Wie gut, dass noch Platz für eine Zugabe blieb – für den „Andante appassionato“-Satz, den Dvořák ursprünglich für sein Streichquartett op. 12 geschrieben hatte.

Guido Fischer, 05.08.2023


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