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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Johann Sebastian Bach

Die Kunst der Fuge

Les Récréations

Ricercar/Note 1 RIC453
(74 Min., 9/2022)

Bis auf die Hardcore-Verfechter der Originalklangpraxis werden Bach-Fans nur allzu froh sein, dass der Thomaskantor den nachfolgenden Musikergenerationen nicht den Gefallen tat, seine „Kunst der Fuge“ ordentlich instrumentiert hinterlassen zu haben. Denn damit sind ständige Neubelichtungen dieses Opus Magnum der Kontrapunktik garantiert. Zu den beliebtesten Einrichtungen der „Kunst der Fuge“ gehören die Streicherversionen. Und ihnen fügt nun das französische Alte-Musik-Ensemble Les Récréations eine besondere hinzu.
Denn entsprechend der musikalischen Lichtverhältnisse und Ausdrucksnuancen, die von der lyrisch-meditativen Einkehr bis gar zum konzertanten Schwung reichen, erklingen hier alle dazu passenden Formationen. An die Stelle der klassischen Streichquartettbesetzung gleich im „Contrapunctus I“ tritt sodann im „Contrapunctus II“ ein Quartett aus Violine, Viola, Violoncello und Violoncello piccolo – was den Consort-Gedanken dieser Musik noch vertieft. Und während der „Canon alla Decima in Contrapunto alla Terza“ in intimer Zweisamkeit würdevoll erklingt (Violine, Viola), entwickeln Violine und Violoncello piccolo im „Canon per Augmentationem in Contrario Motu“ einen Gedankenfluss voller Abgründe.
Im Laufe des Albums wechseln so unter den fünf Musikern die Partnerschaften und Beziehungen. Und doch spinnt jede Formation den Gesprächsfaden der Vorgänger spannungsvoll und klangintensiv weiter – und zwar ganz bis zum Schluss, für den man ein versöhnliches Ende eingerichtet hat. Eine wirklich beeindruckende, weil von allem akademischen Ballast befreite Bach-Erkundung!

Guido Fischer, 23.09.2023


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