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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Alessandro Scarlatti

Baroque Influencer (Sinfonien, Concerti und Arien)

Bruno de Sá, Helena Rasker, Ensemble 1700, Dorothee Oberlinger

dhm/Sony 19658813372
(72 Min., 10/2022)

Kompliment! Sie weiß einfach, wie man selbst Ladenhüter aufpeppt und an den Käufer bringt. Hätte Dorothee Oberlinger als Blockflötistin, Lehrerin, Dirigentin, Ensemblechefin und Festivalleiterin nicht schon übergenug zu tun, die würde auch noch auf Kaffeefahrten ihre Alben verkaufen. Und das ziemlich erfolgreich. Nun also: Alessandro Scarlatti (1660-1725), als „Baroque Influencer“ ausgepriesen. Das hätte der glaubensstarke Komponist sicher nicht verstanden, aber anderseits hatte er auch eine ausgesprochen weltliche Ader, die hier vor allem als schön tönende Tutti-Frutti-Platte angerichtet ist.
Darauf befinden sich gschmackig gut drei Altblockflötenkonzerte (zwei davon Sinfonia genannt), zwei Serenaden-Ouvertüren (damals auch Sinfonia geheißen; im Wechsel schnell-langsam-schnell entwickelte sich daraus die echte Sinfonie) und die berühmte, hier neu orchestrierte „Folia“, die als melodisches Thema ganz Europa verrückt machte.
Damit es auf keinen Fall langweilt, gibt es dazwischen zwei Serenaden-Arien aus „Il giardino d’amore“ für den mädchensüßen Sopranisten Bruno de Sá, mit dem die Oberlinger natürlich gleich in den flauto-dolce-trillernden Nachtigallen-Wettstreit tritt. Für die Fans gepflegt weicher Altstimmen wird zudem die angenehm tönende Helena Rasker mit der Kantate „Filen, mio caro bene“ beigemischt. Wenn das kein gelungen bunter Barockklangteller ist. Dorothee Oberlinger spielt sich fein zugespitzt und nimmermüd’ im raschen Affektenwechsel durch ihre vielen Sätze. Das diesmal 15-köpfige Ensemble 1700 (herausgehoben sei der forsche Trompeter Jörg Altmannshofer) lässt historische Informiertheit ebenfalls tasty tönen.

Manuel Brug, 07.10.2023


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