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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Erik Satie, John Cage, James Tenney

Letter(s) To Erik Satie (Klavierwerke)

Bertrand Chamayou

PLG/Warner 505419769644
(71 Min., 4/2023)

„Die Frage ist nicht, ob Satie relevant sei. Er ist unerlässlich“. Von dem amerikanischen Komponisten John Cage stammt diese tiefe Verbeugung vor seinem französischen Kollegen Erik Satie. 1958 schrieb Cage diesen Satz als Teil eines imaginären Gesprächs mit jenem Komponisten, in dem er einen Gleichgesinnten sah. Denn Satie hatte bereits den Weg eingeschlagen, auf dem ihm Cage bald mit einer Musik folgen sollte, die ebenfalls in ihrer Kargheit, Ruhe und auch Stille sich von allen Trends und Moden ablöste, mit denen sich alle anderen Zeitgenossen rumschlugen.
Cage (er war dreizehn, als Satie 1925 verstarb) hat sich zahllose Male mit seinem Idol beschäftigt. Schriftstellerisch, als Hörspielautor und vor allem natürlich als Komponist. Doch so intensiv hat man die musikalische Freundschaft zwischen diesen beiden Pionieren und Sonderlingen der Moderne selten erleben können wie jetzt auf Bertrand Chamayous Solo-Album „Letter(s) To Erik Satie“. Chamayou hat dafür Saties berühmte, in sich ruhende Klavierklangwesen der „Gnossiennes“ und „Gymnopédies“ genauso ausgewählt wie Ausschnitte etwa aus dem Zyklus „Sports et divertissements“. Und dazwischen erklingen immer wieder zutiefst seelenverwandte Stücke von Cage, wie etwa das „Prelude For Meditation“ für präpariertes Klavier oder der fast 10-minütige „Dream“, in dem einzelne Töne sich sanft in eine ferne, unbekannte Zukunft bewegen. Dieses Programm, in das sich noch eine Miniatur des Cage-Freundes James Tenney eingeschlichen hat, ist aber mehr als nur eine Hommage an die Freunde Satie & Cage. Dank ihrer (entschleunigten) Klänge nimmt man Musik wieder mit ganz anderen Ohren wahr.

Guido Fischer, 02.12.2023


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