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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Sergei Rachmaninow, Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Reynaldo Hahn, Gabriel Fauré, Maurice Ohana, Charles-Valentin Alkan

Caprice (Paganini-Variationen op. 24 und Werke für Klavier solo)

Nathanaël Gouin, Sinfonia Varsovia, Aleksandar Marković

Mirare/Note 1 MIR 664
(80 Min., 10/2022, 12/2022)

Die ersten beiden Soloalben des französischen Pianisten Nathanaël Gouin mit Werken von Liszt und Bizet wurden ausgezeichnet und bekamen herausragende Kritiken. Jetzt hat der 35-jährige Pariser unter dem Titel „Caprice“ launige bis launische Klavierstücke unterschiedlicher Couleur von Bach bis Maurice Ohana zusammengetragen und ihnen Rachmaninows virtuose „Paganini-Rhapsodie“ op. 24 vorangestellt, die ja zu den populärsten Konzertparaphrasen über das Thema von Paganinis 24. Violin-Caprice zählt. Knackigen orchestralen Widerpart bekommt er hier von der wirklich ausgeschlafenen Sinfonia Varsovia unter dem Serben Aleksandar Marković, so dass Gouin ein virtuos-frischer und mitreißender Einstieg in ein durchaus kapriziöses Programm gelingt.
Dann aber geht es solistisch weiter mit dem überaus ernsten „Capriccio über die Abreise des sehr geschätzten Bruders“, mit dem der 18-jährige Bach Privates preisgab, gefolgt von Brahms’ schwergewichtigen Variationen über das schon genannte Thema Paganinis. Drei kaum bekannte Capricen von Reynaldo Hahn, Gabriel Fauré und dem 1992 verstorbenen Maurice Ohana beleuchten die französische Tradition, und dann schließt sich der Kreis mit dem bizarr-infernalischen Variationenzyklus „Das Festmahl des Äsop“, mit dem Charles-Valentin Alkan 1857 seine unspielbar schwierigen „12 Etüden in allen Molltonarten“ op. 39 abschloss. Da Gouin das gesamte Programm französisch nonchalant, locker-prägnant und rhetorisch durchgeformt aus dem Ärmel schüttelt, entpuppt sich seine eigenwillige Auswahl dann doch als intelligentes, rundum überzeugendes Statement zu einer rätselhaften Gattung, die er selbst als „eine Form von Freiheit bar jeder Schwere“ bezeichnet.

Attila Csampai, 16.12.2023


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