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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Carl Philipp Emanuel Bach

Sechs Hamburger Sinfonien, Wq. 182

Orchester des 18. Jahrhunderts

Glossa/Note 1 GCD 921134
(66 Min., 5/2021, 9/2022)

Keine Frage: Bis heute hat Carl Philipp Emanuel, der zweite Sohn Johann Sebastian Bachs, aus dem mächtigen Schatten des Vaters nicht heraustreten können, obwohl er zu den größten Revolutionären und originellsten Genies der Musikgeschichte zählt. Ein Prophet und unerhörter Neuerer, der schon wenige Jahre nach dem Tod des Vaters die Barockmusik im Alleingang buchstäblich aus den Angeln hob, und das erstarrte System des reinen Kontrapunkts und des einheitlichen Affekts durch den Einbruch einer völlig neuartigen, unberechenbaren Gefühlssprache ad absurdum führte.
Zu den spektakulärsten Arbeiten seiner Hamburger Jahre zählen neben den vier „Orchester-Sinfonien mit 12 obligaten Stimmen“ die 1773 für den Musikmäzen Gottfried van Swieten komponierten sechs kurzen „Hamburger Sinfonien“, die jetzt von dem 25-köpfigen Orchester des 18. Jahrhunderts unter der Leitung seines Konzertmeisters Alexander Janiczek mit elektrisierendem Drive und ansteckender Spiellaune wiederbelebt worden sind. So frisch und forsch attackierend, wie die munteren Niederländer hier den sträflich unterschätzten Bach-Sohn wachrütteln und unter Strom setzen, hat man diese heiteren Sprengsätze, diese mit Brüchen und Überraschungen nur so gespickten „Versuchsanordnungen“ des Barock-Terminators C.P.E. noch nicht gehört: Es sind Manifeste des Aufbruchs, des rhythmischen Furors, und einer völlig neuartigen, von wilden Impulsen durchsetzten Emotionalität, die es im sinfonischen Genre vorher so nicht gab. Und es sind natürlich auch die ersten stürmischen Vorboten der anstehenden Zeitenwende.

Attila Csampai, 30.12.2023


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