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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Robert Schumann, Edvard Grieg

Klavierkonzerte

Elisabeth Leonskaja, Luzerner Sinfonieorchester, Michael Sanderling

Warner Classics 505419783783
(65 Min., 3/2023)

Elisabeth Leonskaja ist eine über jeden Zweifel erhabene Pianistin, in den letzten Jahren sogar noch aufgestiegen in den Rang einer Altmeisterin, fast einer lebenden Legende (was von der Künstlerin selber übrigens nur darauf zurückgeführt wird, dass sie durch ihre agile Agentin mehr Auftrittsmöglichkeiten erhält denn je). Als Bewunderin (und späte Begleiterin) von Svjatoslav Richter hat sie dennoch nie versucht, diesem Granden schlicht nachzueifern. Gegen seinen eher weichen Ton setzt sie in den vorliegenden Konzerten vielmehr ein Höchstmaß artikulatorischen Profils, ja Kantigkeit. Schon das Schumann-Konzert musiziert sie mit seltener Griffigkeit, rhythmisch konzise und technisch mehr als souverän. Dieser Schumann ist zwar immer noch prononcierter Lyriker. Doch meißelt er seine Gedichte wie in Stein.
Das – wenig originell hinzuprogrammierte – Grieg-Konzert geht Leonskaja mit betont großer, gleichsam epischer Geste an. All das verrät die Herkunft aus der russischen Schule; wodurch Leonskaja einen Schlusspunkt jener ‚klavierschulischen‘ Tradition bilden dürfte, die inzwischen als weitgehend aufgeweicht, halb verschwunden gelten muss. Die Aufnahme wurde ermöglicht durch den Maestro’s & Director’s Impulse Fund von Adrian und Isabelle Weiss-Zweifel, einem Hauptsponsor des Luzerner Sinfonieorchesters. Dennoch muss gesagt werden, dass das Orchester, auch aufnahmetechnisch, mit der Leistung der Pianistin nicht mithalten kann. Das Ensemble, gewiss gut gepflegt, klingt recht pauschal, teilweise undurchsichtig, auch wenn eine Balance mit dem Klavier gut hergestellt wurde. Angesichts der überwältigenden Konkurrenz bei den Werken fällt dies trotz allem ins Gewicht.

Kai Luehrs-Kaiser, 20.01.2024


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