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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Richard Strauss

4+4= ∞ – Laws Of Solitude (Vier letzte Lieder)

Asmik Grigorian, Markus Hinterhäuser, Orchester Radio France, Mikko Franck

Alpha Classics/Naxos ALPHA 1042
(44 Min., 6/2022&5/2023)

Als Strauss-Opernsängerin – als gleißende Kindfrau Salome, weniger als nicht sehr warmstimmige Chrysothemis – mag Asmik Grigorian ihre vor allem darstellerischen Meriten haben. Wobei sie ganz besonders in Salzburg als Diva gepflegt wird – in Ermangelung anderer, vor allem bei den Sopranen. Und auch für die erzählerisch-balladenhaften Romanzen Rachmaninows mag diese etwas unruhige, weißfarbige Stimme taugen. Doch jetzt kommt ihre Plattenfirma mit einer nur 44-Minuten-kurz-befüllten Scheibe, die mit geschmäcklerischem Fotodesign und der gewollt-verrätselten Betitelung „4+4= ∞ – Laws Of Solitude“ nichts anderes als die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss zu bieten hat – einmal in der Orchesterversion, einmal in der von Bearbeitern erstellten Klavierfassung. Da muss man sehr ehrlich und bar zahlen.
Allein bei den Sopranen der allerersten Reihe konkurriert die Litauerin mit Flagstad, Schwarzkopf, della Casa, Janowitz, Tomowa-Sintow, Popp, Norman, Isokoski, Fleming, Harteros. Und mit dieser illustren Kolleginnengalerie kann sie gar nicht mithalten. Zu dürr, zu fahl, zu monochrom, zu flackrig klingt Asmik Grigorian, wo sie doch cremige Bögen schlagen, sanft verhangene Höhen mit Strahletönen anklingen lassen müsste. Bei ihr wird dieses resignativ-zärtliche Ausklingen des Strauss’schen Erdendaseins als letzte Hommage an seine singende Gattin nur fade, erkämpft, uninteressant.
Gut, in der Klavierfassung, mit dem Salzburger Intendanten Markus Hinterhäuser am dauerklirrenden Flügel, wird das Liederquartett noch erbarmungslos analytisch auf den grell neonbeleuchteten Seziertisch gelegt – ohne tiefschürfende Deutungserkenntnis. Aber im Vergleich mit der feinwattierten Klangeinbettung durch das Orchester Radio France mit seinem aufmerksamen Chef Mikko Franck am Pult, wirkt ihr Gesangspart nur anämisch und eintönig. Sehr ungenügend, das.

Manuel Brug, 10.02.2024


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