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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Reynaldo Hahn, Gabriel Fauré, Nadia Boulanger

Klavierkonzert, Ballade Fis-Dur, Fantasie variée u.a.

William Youn, Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, Valentin Uryupin

Sony 19658863302
(89 Min., 1/2023) 2 CDs

Der koreanische, in München lebende William Youn hat mit seinen Mozart- und Schubert-Zyklen viel Lob eingeheimst. Die Konkurrenz auf diesem Gebiet indes bleibt groß. So erscheint es ebenso geschickt wie überzeugend, dass Youn mit weniger bekannten französischen Klavierwerken von Reynaldo Hahn, Nadia Boulanger und Gabriel Fauré den eigenen Fokus ein wenig verschiebt.
Youns Anschlag ist delikat, weich und hochsensibel. Klangvoll und leicht gleitet er durch die Orchesterfluten in Hahns Klavierkonzert – dessen Unbekanntheit man sich nicht erklären kann. Bei der seltenen „Fantaisie variée“ von Nadia Boulanger bildet der volle, dunkle Klang des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin einen schönen Gegenpol zum hell und durchsichtig gehaltenen Klavierpart. Die Wagner-Bewunderung der Komponistin hört man. Bei den für Klavier solo von Youn arrangierten Liedern „À Chloris“ und „L’heure exquise“ von Hahn sowie bei „Après un rêve“ von Fauré gerät der Pianist in ein beinahe sakrales Singen von feinster Couleur. Er schreitet schwerelos dahin. Das ist einerseits köstlich, bringt aber auch die Neigung zum Ausdruck, ephemere Werke feierlicher aufzufassen als man dies in Frankreich wohl täte.
Vergleicht man etwa Tempo und Rhythmik des Schlusssatzes des Hahn-Konzertes mit der historischen Aufnahme von Magda Tagliaferro (1937 unter Leitung des Komponisten), so erscheint die Deutung von Youn und Dirigent Valentin Uryupin doch recht angedickt, sämig – und rhythmisch kernloser als nötig. Ein originelles Album dennoch. Und ein guter Schritt für William Youn.

Kai Luehrs-Kaiser, 10.02.2024


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