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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Heinrich Ignaz Franz Biber

Violinsonaten 1681

Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor

Pan/Note 1 PC10454
(107 Min., 1/2023) 2 CDs

Zwischen 10 und 16 Minuten dauern die acht Violinsonaten, die der böhmisch-österreichische Teufelsgeiger Heinrich Ignaz Franz Biber 1681 zu Notenpapier gebracht hatte. Und im Gegensatz etwa zu den zumeist viersätzigen Sonaten, mit denen schon bald Kollege Corelli seine Fantasie und Geigenkünste unter Beweis stellte, wählte Biber für seine musikalischen Ideen und spieltechnischen Herausforderungen zumeist die knackige Kurzstrecke. Wie in der Eröffnungssonate mit ihren immerhin neun Sätzen. Im Zentrum steht da ein ziemlich langer Variationssatz, der sich anhand eines markanten Ostinato-Basses langsam in Bewegung setzt, immer mehr Fahrt aufnimmt und dabei natürlich mit so manchen manuellen Gemeinheiten für den Solisten Gunar Letzbor aufwartet.
Doch der Spiritus Rector des Kammerensembles Ars Antiqua Austria hat nicht nur perfekten Zugriff auf seine Barockgeige. Er wirbelt derart beherzt und bisweilen robust übers Griffbrett, dass der Funke dieser wundervollen Musik sofort überspringt. Genau das trifft auch auf die flankierenden Miniaturen zu und bei denen auf ein elegantes Intermezzo ein furioses „Presto“ folgt, bei dem man vermuten könnte, Letzbor habe hierfür seinen Barockbogen gegen einen originalen Dreschflegel anno 1681 eingetauscht. Die mal geerdete, mal kunstvoll gestaltete Vielfalt, die sich an der 1. Sonate beobachten lässt, sie zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Sonaten. Wobei einen kurz vor Schluss neben einer magischen, auf Geige, Truhenorgel und Theorbe gespielten „Ciacona“ ein mit „Forte, piano“ betiteltes, effektvolles Echo-Spiel erwartet. Da hört man dem Ensemble nochmal seine ganze unbändige Lust und Freude an dieser Musik an – bestes Musikantum!

Guido Fischer, 17.02.2024


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