Dass Antonio Vivaldi ein unermüdlicher Vielschreiber war (nur an Telemann kam er nie heran), bestätigt bekanntlich auch sein Output an Konzerten. So hat er allein für den Brummbär unter den Blasinstrumenten, für das Fagott fast 40 Concerti geschrieben. Und was für ein Vergnügen muss es sein, diese Werke zu spielen. Zu diesem Schluss kommt man direkt beim C-Dur-Konzert RV 474, mit dem die französische Fagottistin Sophie Dervaux zusammen mit dem La Folia Barockorchester ihr Vivaldi-Album eröffnen. Da hüpfen die Streicher mit hohem Puls umher. Während Dervaux mit federleichter Keckheit einsteigt bzw. dagegenhält. Im nachfolgenden langsamen Satz stellt Dervaux dann auch die sängerischen Qualitäten ihres Instruments traumhaft schön unter Beweis.
Insgesamt sechs Fagottkonzerte hat man aufgenommen (RV 474, 497, 481, 501, 484 und 473). Und jedem entlocken die Musiker ihren ganz eigenen, auch säuselnden Charme und feurigen Drive. Das Mitreißende dabei ist aber eben nicht nur die verblüffende Qualität dieser Musik. Wie Dervaux auf einem modernen Fagott mit dem gerade einmal siebenköpfigen, auf historischen Instrumenten spielenden La Folia Barockorchester harmoniert und man sich dabei auch die Bälle prickelnd zuspielt, dürfte vorerst kaum zu toppen sein. Die gute Nachricht zum Schluss: Sophie Dervaux hat schon angekündigt, dass dem vielversprechenden Erstling eine Gesamteinspielung der Vivaldischen Fagott-Concerti folgen wird.

Guido Fischer, 09.03.2024

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