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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Sinfonien in Es-Dur KV 543 und g-Moll KV 550

Norwegisches Rundfunkorchester, Petr Popelka

Lawo/Klassik Center Kassel LWC1258
(53 Min., 1&8/2022)

Der 1986 in Prag geborene Petr Popelka leitet seit 2020 das Norwegische Rundfunkorchester in Oslo und hat es in kurzer Zeit zu einem hochmotivierten und schlagkräftigen Klangkörper geformt, das seinen musikalischen Enthusiasmus umzusetzen versteht: Ihr jetzt vorgelegtes erstes Album mit zwei späten Sinfonien von Mozart unterstreicht diesen ausgeprägten Gestaltungswillen auf besondere Weise. Von beiden Werken gibt es zwar unzählige Aufnahmen, und darunter auch herausragende im historisierenden Klangbild, und dennoch gelingt es dem 38-jährigen Tschechen, hier einen eigenen Akzent der energischen Entschiedenheit zu setzen, und beide Werke von dem falschen Etikett „himmlischer Schönheit“ zu befreien.
Vor allem in der mysteriösen, „güldenen“ Es-Dur-Sinfonie entfacht er mit drängenden Tempi und starken dynamischen Kontrasten ungeahnte dramatische Kräfte, die Beethovens neuen martialischen Ton vorwegzunehmen scheinen, und insbesondere die langsamen Sätze, die ebenfalls sehr flüssig und stringent ausgeformt sind, befreien Mozart endgültig vom Klischee des zärtlichen Götterboten. Es wird klar, dass der damals 32-jährige Komponist in diesen letzten sinfonischen Statements sein ganzes Können noch einmal bündeln wollte, und so die nachfolgende Entwicklung maßgeblich geprägt hat. Popelka entscheidet sich hier für eine dezidiert „diesseitige“, energisch-zupackende Lesart dieser beiden ewig rätselhaften Meisterwerke.

Attila Csampai, 16.03.2024


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