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N° 1355
27.04. - 04.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Speak to Me

Julian Lage

Blue Note/Universal 5827638
(59 Min., k.A.)

Für seine erste Einspielung nach dem auf zwei Alben verteilten Gipfeltreffen mit Gitarristenkollege Bill Frisell holte sich Julian Lage prominente Unterstützung außerhalb des Jazzbereichs ins Studio: Er verpflichtete den zweifach mit dem Blues-Grammy ausgezeichneten Country- und Folk-Spezialisten Joe Henry als Produzenten.
Das Resultat ist gleichermaßen erwartbar wie überraschend. So verfolgt Lage einerseits den Weg durch die Seelenlandschaft der amerikanischen Musikwelt weiter, den er an der Seite von Bassist Jorge Roeder und Drummer Dave King mit seinem Blue-Note-Debüt „Squint“ 2021 erfolgreich eingeschlagen hatte. Will heißen: Der 1987 geborene Kalifornier gibt sich auf seinen E- und Akustikgitarren gleichermaßen fingerfertig wie erdig den Einflüssen von Pat Metheny („Omission“, „Nothing Happens Here“), bärbeißiger Surfmusik („Speak to Me“), rüdem Bluesrock („Northern Shuffle“), traut-trottenden Western-Klängen („As It Were“) oder vergilbtem Swing („Two and One“) hin.
Andererseits verwandelt sich die freundlich-augenzwinkernde Grundstimmung auf „Speak To Me“ dank der Erweiterung des Trio-Sounds öfters in einen regelrecht psychedelischen Roadtrip. Klänge von Streichern, Zithern, Saloon-Pianos, Mandolinen, Vibrafonen und Wurlitzerkeyboards verwandeln Lages kantable Stücke im Verbund mit den an Archie Shepp gemahnenden Saxofonraunzern Levon Henrys in eigenwillig texturierte Cowboy-Storys. Keine Frage: Lages zwischen Archaik und den Verwirrungen der Moderne irrlichternde Musik würde sich gut als Soundtrack zu einer von David Lynch gedrehten Folge der Serie „Yellowstone“ eignen.

Josef Engels, 16.03.2024


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