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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Sergei Prokofjew

Klaviersonaten Nr. 2, 4, 7

Evgeny Koroliov

hrmk/Note 1 0017-03
(56 Min., 1/2003, 8/2003) 1 CD

Hier spricht der Künstler selbst, hören wir ihn deshalb an: Auf die Frage, ob er Prokofjew liebe, antwortet Evgeni Koroliov im CD-Booklet mit einem entschiedenen Ja - was wenig verwundert angesichts der Auswahl der Werke. Eine Spur interessanter hingegen ist die von Koroliov geäußerte Vermutung, russische Musiker würden "Prokofjews Werke in erster Linie so lieben, weil wir sie (wie auch die Musik seiner Kollegen Schostakowitsch und Strawinsky) als Klassik empfinden, die uns in der Musik des 19. Jahrhunderts noch fehlte." Nach wenigen Minuten weiß man dann, was Koroliov meint: Sein Spiel ist von einer klassischen Strenge, Sachlichkeit und Zurückhaltung des Ausdrucks geprägt, die man bei einem russischen Pianisten kaum je vermutet hätte, Swjatoslaw Richter und Emil Giles einmal ausgenommen.
Das Wort Wahrhaftigkeit drängt sich auf. Hier steht der Interpret hinter allem, was der Komponist intendiert. Er, der Interpret, drängt sich nicht auf, es drängt sich die Kunst an sich auf. Und die ist, im Fall der drei ausgewählten Klaviersonaten Prokofjews, nebst einigen überraschenden Wendungen, ein bisschen wie ein klassizistisches Bauwerk: wohl portioniert, fest verfugt und gefügt, von unaufdringlicher Eleganz, stark in den Konturen. Aber sie ist zugleich mehr: Sie ist Gesang der Seele; mal keusche Lyrik, mal versonnene Intimität, und manchmal eben auch Ausbruch der Leidenschaften. Koroliov kann das alles. Sein Spiel, sein Atem: Adler mit weiten Schwingen. Beeindruckend.

Jürgen Otten, 01.09.2007


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