home

N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Responsive image mb-5

Live At Birdland

Django Reinhardt

Atlantic/Warner Jazz 7567-83498-2
(58 Min., 11/2000, 12/2000) 1 CD

Es war lange überfällig, dass man in Amerika dem Gitarrengenie Django Reinhardt huldigte, denn ohne den belgischen Sinto wäre die Entwicklungsgeschichte der Jazzgitarristik auch in den USA anders und langsamer verlaufen. Die Idee der Produzenten Ettore Stratta und Pat Philips, Reinhardt zu Ehren in der "Jazzcapital of the World" ein Festival auszurichten, kann also nur begrüßt werden.
Auf der Bühne des "Birdland" begegneten sich mit Frank Vignola und Jimmy Rosenberg ein amerikanischer und ein blutjunger europäischer Vertreter der reinen Lehre des Gipsy-Swing. Von ihrem Auftritt stammen die meisten Titel der CD. Ergänzt werden sie durch Gastauftritte von Bireli Lagrène, Babik Reinhardt, Regina Carter und anderen.
Die virtuosen Schneller-Höher-Weiter-Wettkämpfe zwischen Rosenberg und Vignola kann man je nach Gemütsverfassung als aufregend oder lächerlich empfinden, das ist letztlich auch eine Geschmacksfrage. Keine Geschmacksfrage ist dagegen die Intonation von Regina Carter: die tut einfach nur weh. Gut dass Stéphane Grappelli das nicht mehr mit anhören musste. Gefallen hätte ihm vermutlich das makellose, hochvirtuose und beseelte Spiel des kaum bekannten Geigers Florin Niculescu.
Babik Reinhardt spielt wie immer elektrische Gitarre, um dem Schatten des übermächtigen Vaters zu entfliehen. Seine spar- und empfindsame Melodiefindung wirkt wohltuend im Vergleich zu den Griffbrettraserein der Akustikgitarristen. Von denen zeigt sich, wie zu erwarten war, Bireli Lagrène als der reifste und stilistisch offenste. Ein Fest für Kenner des Django-Reinhardt-Jazz. Alle anderen sollten sich zuerst das Original anhören.

Jürgen Schwab, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Das Klavierquartett c-Moll des 19jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Es erhielt 1885 den 1. Preis im Kompositionswettbewerb des Berliner Tonkünstlervereins und wurde Ende des Jahres in Meiningen unter den Auspizien von Brahms und Bülow uraufgeführt. Komponiert 1883/84, zwischen der 1. Sinfonie und der Burleske für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen […] mehr


Abo

Top