Der Name ist japanisch, und das Instrument ist es auch: Miya Masaoka spielt Koto, die traditionelle japanische Harfe. Doch die junge Frau ist Amerikanerin in der dritten Generation, wenn auch japanischer Herkunft. Die Liebe der Musikerin gehört avantgardistischen Formen des Jazz. Ein Schlüsselerlebnis dafür war für sie Thelonious Monks Einspielung eines japanischen Volkslieds. Das neue deutsche Label Dizim Records hat Miya Masaoka nun die großartige Möglichkeit eröffnet, mit dem Bassisten Reggie Workman und dem Schlagzeuger Andrew Cyrille, beide legendäre Gestalten des New Jazz, eine CD mit sehr frei improvisatorischen Interpretationen Monkscher Musik einzuspielen.
Es klingt mitunter verstörend, wie die Monksche Thematik auf tonales Material reduziert wird. Spröde wie der Monk-Sound ist der Klang der Koto. Ihre aussparende Linearität verleiht der Asymmetrie und verqueren Intervallbehandlung Thelonious Monks einen faszinierenden neuen Ausdruck, dessen Substanz bloße Exotik weit hinter sich lässt.
Thomas Fitterling, 01.09.2007
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Das Klavierquartett c-Moll des 19jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Es erhielt 1885 den 1. Preis im Kompositionswettbewerb des Berliner Tonkünstlervereins und wurde Ende des Jahres in Meiningen unter den Auspizien von Brahms und Bülow uraufgeführt. Komponiert 1883/84, zwischen der 1. Sinfonie und der Burleske für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen […] mehr