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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Erich Wolfgang Korngold

Die Abenteuer von Robin Hood

Moskauer Sinfonieorchester, William Stromberg

Marco Polo/Naxos 8.22 5268
(78 Min., 2/2003) 1 CD

"Robin Hood, Robin Hood, reitet durch die Lande, und voll Stolz und Wagemut folgt ihm seine Bande …" So oder so ähnlich schallte es einmal zur besten Kinderprogramm-Stunde aus dem Fernseher, als der Rächer der Enterbten aus dem Sheerwood-Forest auszog. Wer in der deutschen Fassung da mit Pfeil und Bogen bewaffnet in den olivgrünen Strumpfhosen steckte, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. In der amerikanischen Version von 1938 war es jedenfalls der schmucke Errol Flynn, der in dieser für damalige Verhältnisse exorbitant teuren Produktion von rund zwei Millionen Dollar Sir Guy das Leben schwer machte. Doch nicht Flynn trieb den Preis in die Höhe. Mit Erich Wolfgang Korngold wurde einer der Top-Komponisten Hollywoods engagiert, der schon mit dem Soundtrack zu "The Prince and the Pauper" erfolgreich war. Und nun bekam der gebürtige Wiener Korngold, der nach der endgültigen Flucht vor den Nazis als einer der wenigen im amerikanischen Exil Fuß fassen konnte, sogar für "Robin Hood" einen Oscar.
Der komplette Soundtrack liegt nun erstmals auf CD vor. Nach den jahrzehntelangen Querschnitten und Potpourris, mit denen die Komposition filetiert wurde, rekonstruierte John Morgan das Werk und William Stromberg hat es jetzt mit dem zupackenden Moskauer Symphonie Orchester eingespielt. Und natürlich können die Musiker kräftig mit ihren Muskeln spielen, wenn heilige Trompeten-Fanfaren erschallen, großes Schlagwerk zur Attacke animiert oder ganz nach Kintopp-Herzerweichungen die Streicher im Breitwand-Klang dahinschmelzen. Da mag man sich ins Mittelalter zurückversetzt glauben, scheint Robin Hood pfeifend an einem vorbeizuschlendern. Doch wie es eben so bei Filmmusik ohne bewegte Bilder ist, muss die Einbildungskraft schon mal nachhelfen, um diesem schwungvollen Partiturkörper, bei dem zwischen Tschaikowsky und Dreiviertel-Taktseligekeit immer was los ist, beim Wort zu nehmen. Zumal der detaillierte Booklet-Text lediglich englischsprachig zwischen Musik und Filmszene vermitteln will.

Guido Fischer, 01.09.2007


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