Als Jaco Pastorius 1969 im Orgeltrio Woodchuck Pee Wee Ellis‘ „The Chicken“ spielte, rockte er schon mit ähnlichen Bassfiguren wie später, als er ein Star und das Stück eine seiner Paradenummern war. Die Disc "The Early Years Recordings" vereint Aufnahmen aus den frühen Jahren des stilbildenden Elektrobassisten, darunter eine Coverversion von Sly And The Family Stones "I Want To Take You Higher" mit einem ausgedehnten Basssolo. Auch hier sind schon Elemente seiner späteren Soli angelegt. Bei Wayne Cochran & C.C. Riders sind – nachzuhören auf vier Titeln von 1972 – seine blubbernd-melodischen Basslinien bereits weitgehend ausgeprägt. Mit dem Ira Sullivan Quintet begab er sich 1973 auf "Bitches Brew"-ähnliche Trancereisen; im selben Jahr entstanden auch drei Titel mit dem Peter Graves Orchestra, einer zeittypischen Brassrockjazz-Formation. Sie nehmen den Sound von Jacos eigner Bigband Word of Mouth und der All-Star-Band seines "Birthday Concerts" vorweg.
1974 fühlte er sich schließlich reif für einen Wechsel und nahm erste Demos auf: "Balloon Song", "Opus Pocus" mit dem Steeldrummer Othello Molineaux, dem er auf der später nur im Liebhabermarkt erhältlichen Scheibe "Holiday For Pans" eine tragende Rolle zuwies. "Continuum" zählt zu den Nummern, mit denen er sich bei Joe Zawinul als Bassist für Weather Report bewarb. Eine Session mit dem Gitarristen Pat Metheny über "All The Things You Are" aus dem Jahr 1975 rundet die Disc ab. Die Tonqualität ist meist flau. Aber Jaco-Fans, die sich über die Entwicklung ihres Idols informieren wollen, werden trotzdem freudestrahlend feuchte Augen bekommen.

Werner Stiefele, 11.10.2008

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