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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Antonín Dvořák

Stabat Mater (Version 1876 für Soli, Chor und Klavier)

Alexandra Coku, Renata Pokupic, Pavol Breslik, Markus Butter, Accentus, Brigitte Engerer, Laurence Equilbey

naïve/harmonia mundi AV 5091
(60 Min., 7/2007) 1 CD

Im Jahre 2004 präsentierte das Ensemble Accentus eine klavierbegleitete Version des Requiems von Johannes Brahms auf CD – eine reizvolle Variante der vertrauten Musik, deren Einspielung seinerzeit zu loben war: Man erlebt die oft zuvor gehörten musikalischen Strukturen anders, man nimmt andere Details wahr; man geht vielleicht auch eigenständiger, individueller um mit jenem Teil des Ausdrucksspektrums, der einem in der Orchesterversion durch die Instrumentation und durch die schiere klangliche Wucht gewissermaßen "aufgezwungen", zumindest exakt vorgegeben wird. Gewinn hat von einem solchen Hörprozess natürlich nur der einigermaßen kundige und geübte Rezipient, der günstigenfalls auch die gängige Version kennt.
Gleiches gilt für das "Stabat Mater" Antonín Dvořáks in einer originalen Frühversion für Klavier, Soli und Chor, die indes erst sieben der später zehn Sätze (und jene sieben teilweise auch noch nicht ganz in der später gültigen Gestalt) enthält: Wer das Werk gar nicht kennt, halte sich lieber an die Orchesterfassung. Wer es aus neuer Perspektive erleben möchte, der ist gut bedient mit dieser weitgehend sehr guten Interpretationsleistung. Die überaus versierte Brigitte Engerer holt aus dem Klavierpart alles heraus, was er an Nuancen zu bieten hat; der routinierte Chor Accentus hat nur selten einmal leichte Intonationsprobleme, klingt ansonsten jedoch homogen, jugendlich und ist stets mit Leidenschaft bei der Sache, ohne überzuinterpretieren. Dies gilt nicht durchweg für alle Vokalsolisten: Etwas mehr Vertrauen in die musikalische Substanz, also in Antonín Dvořáks eigene Interpretation des Textes auf dem Wege des Komponierens, würde so manche kleine Hypertrophie in Sachen Vibrato, aufgesetzte Betroffenheit etc. überflüssig machen.

Michael Wersin, 06.12.2008


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