Zuzuhören, wie Dietmar Osterburg auf der Gitarre Akkorde, Melodien und Rhythmen ineinander verquickt und André Neygenfind und Eddie Filipp ihr Spiel auf Kontrabass und Schlagzeug so elegant einflechten, dass das Trio wie ein einziger musikalischer Organismus wirkt, schafft ein riesengroßes Vergnügen. Wer sich in das Gitarrenspiel weiter vertieft, muss zudem bewundern, wie viel Denkarbeit und Fingerfertigkeit hinter Osterburgs völlig natürlich wirkenden Klängen steckt. Während er im höheren Register mit Melodien verzaubert, grundiert er mit Akkorden auf den tieferen Saiten und umgekehrt. Nur: Diese Brillanz wirkt nie aufgesetzt oder gewollt. Wer sich nicht in die technischen Seiten des Spiels hineindenkt, kann schlicht und einfach wunderbare Musik genießen. Dabei meiden Osterburg und Gefährten alles Schrille, Plakative, mit dem andere Gitarristen – zu Recht – Weltgeltung erlangten. Er knüpft in den meisten der zwölf Titel an die warmen Sounds der mit Resonanzkörpern und Pickups ausgestatteten Gitarren der Fünfzigerjahre an und lässt die Töne tanzen, dass es eine Freude ist. Dass er auch anders kann, zeigt der heitere Pedaleinsatz im funky angehauchten "Right Ahead". Die übrigen elf Titel sind eher in mittleren oder Balladentempi gehalten. "Inside Out" ist eine von jenen Platten, die bei genauerer Analyse Bewunderung des handwerklichen Aspekts abnötigen. Der gerät jedoch dank der immensen Musikalität und Schönheit der Titel so sehr in den Hintergrund, dass es die pure Freude ist, sich in dem Wohlklang der Musik zu suhlen.
Werner Stiefele, 27.03.2010
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