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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Daniel-François-Esprit Auber

Gustave III ou Le bal masqué

Rima Tawil, Laurence Dale, Christian Tréguier, Michel Swierczewski, Ensemble Vocal Intermezzo, Orchestre Lyrique Français

Arion/Note 1 ARN 348220
(185 Min., 9-10/1991) 3 CDs

Manchmal ist die Musikgeschichte schon ungerecht. Auch wenn Voltaire ganz richtig feststellte, dass das Bessere der Feind des Guten ist, darf man ob einiger wirklich gelungener Opern durchaus traurig sein, wenn sie von anderen Versionen des Sujets verdrängt werden. Das war das Schicksal von Paisiellos "Il barbiere di Siviglia" ebenso wie das von Rossinis "Otello" (auch wenn der in den letzten Jahren eine erfolgreiche Wiederbelebung erfahren hat). Und das trifft auch auf Aubers "Gustave III ou Le bal masqué" zu, für dessen Vergessen Verdi mit seinem ein Vierteljahrhundert später entstandenem "Maskenball" gesorgt hat.
Aubers zweiter Beitrag zur Gattung Grand Opéra ist ein höchst reizvolles, melodienreiches Werk, das allerdings enorme Anforderungen an die Solisten stellt. Die Pariser Oper bot bei der Uraufführung 1833 für die Titelpartie Adolphe Nourrit auf, der über eine fulminante Höhe bis zum zweigestrichenen D, ja sogar E gebot – wovon Auber auch ausgiebig Gebrauch machte. Nun verfügt Laurence Dale, obwohl Engländer, über einen idealen "französischen" Tenor, doch mit dieser Extremhöhe hat er dann doch so seine Schwierigkeiten, was seiner übrigen Leistung aber keinen Abbruch tut. Christian Tréguier steuert einen wohltimbrierten Ankastrom bei, und auch Rima Tawil schlägt sich als etwas gaumige Amélie recht anständig. Auch wenn ihre Höhe wenig belastbar ist und die dramatischen Anteile der Partie nicht immer selbstverständlich über die Stimmbänder kommen, setzt sie ihr Material doch geschickt genug ein, um die positiven Aspekte überwiegen zu lassen.

Michael Blümke, 21.07.2012


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Kommentare

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Ich besitze die Aufnahme seit fast 20 Jahren und bin von diesem Werk begeistert. Es hat weit mehr Qualitäten als viele andere Opern dieser Zeit, steht aber eben im Schatten von Verdis Meisterwerk gleichen Titels, selbst wenn Aubers Kompositionsstil ein anderer ist. Wie vom Rezensenten angemerkt, sollten die leichten Abstriche, die man bei einigen Protagonisten machen muss, nicht vom Kauf dieser Aufnahme abhalten. Wenn es nun, wie von Verdis Werk zahlreiche Alternativ-Einspielungen gäbe, könnte man darüber nachdenken; seien wir aber froh, dass nun zumindest diese mit dem vorzüglichen Lawrence Dale in der Hauptrolle wieder vorliegt.


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