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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Paris

ZAZ

Parlophone/Warner 2564622337
(43 Min.)

Zugegeben, ein reines Jazzalbum ist dies nicht. Doch das französische Chanson hat sich immer wieder in leidenschaftliche Affären mit dem afro-amerikanischen Genre gestürzt. Das Œuvre eines Charles Aznavour ist durchzogen von diesem amour fou. Jetzt hat die 34-jährige Isabelle Geffroy – bekannt unter dem Künstlernamen ZAZ und der aktuelle Superstar der französischen Popmusik – eine CD eingespielt, auf der sie mit 12 klassischen Paris-Chansons und einem bezaubernden eigenen Lied über das Paris jenseits der Touristenklischees der Stadt des Lichts huldigt. Als Produzenten hat sie Quincy Jones, den Godfather der afroamerikanischen Musik, und seinen engen Vertrauten John Clayton gewinnen können.
Man muss vielleicht nicht so weit wie die beiden gehen und dem Gesang von ZAZ Ghetto-Qualitäten zuschreiben, doch sie hat diese frisch-freche Gören-Stimme und phrasiert mit einer Authentizität und einer Swing-Qualität, die an Frank Sinatra erinnern. Nikki Yanofsky, Charles Aznavour, Thomas Dutronc sind bei jeweils einem Track Duo-Partner. Den lieb gewordenen Klassikern werden mal in Combo-Begleitung, mal mit kräftigem Big-Band-Druck à la Basie und dann mit einem A-Capella-Sextett extravagante neue Kleider verpasst; ein Faible für die Linie des Swing Manouche, der französischen Variante des Sinti-Swing, ist unverkennbar. Prägnante Instrumental-Soli setzen kräftige Farbakzente. Hinreißend ist dieses Defilee – wenn sein Abschluss mit der Twist- und Gospel-Koketterie auch etwas überdreht sein mag. Seien wir ehrlich, vieles was mittlerweile als Jazz verkauft wird, ist vom Geist der blauen Noten weiter entfernt als diese heitere gallo-afro-amerikanische Alliance.

Thomas Fitterling, 15.11.2014


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