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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Airy

Lania

GLM/Soulfood FM 210
(54 Min.)

Was ist von einem Album zu halten, von dem es in der Produktinfo heißt, „dass die Lyrics der Stücke so gestaltet wurden, dass sie eine Betrachtung unter mehreren Gesichtspunkten ermöglichen, wodurch sich den Zuhörern eine Vielfalt an individuellen Interpretationsspielräumen eröffnet“, wenn die englischen Gesangstexte über weite Strecken aufgrund von fragwürdiger Diktion und unpräziser Artikulation selbst einem im Englischen versierten Hörer beim umittelbaren Nachvollzug unverständlich bleiben? Ein Verweis auf die Download-Site der Texte mildert zwar den Frust ob des bedeutungshaschenden, kräftig kehligen Gesangs von Stefanie Fettner, der zusätzlich mit leichten Manierismen à la Eartha Kitt den Sinn immer wieder verdunkelt. Dabei hat die Frau etwas zu sagen und schreibt durchaus abwechslungsreiches und harmonisch interessantes Material – oft auch in Kooperation mit weiteren Mitgliedern von Lania, einem Quintett, zu dem noch Bernd Haas an der Gitarre, Alexander Goidinger am Klavier, an der Hammond B3 oder am Fender Rhodes gehören sowie Kontrabassist Klaus Telfser und Schlagzeuger Florian Baumgartner. Letzterer mischt schon mal Blues-Harp-Sounds ins Geschehen und ist, wie auch Goidinger, kurz als Sänger zu vernehmen. Als sensuellen Popjazz aus Tirol wird die Musik der fünf gehandelt, doch hier prangt auf dem Cover der Anspruch, „form existential gravity to the airy lightness of life“, wohl interpretierend zu übersetzen als „von existenzieller Bedeutungsschwere bis zur nahezu unerträglichen Leichtigkeit des Seins“. Vielleicht sollte man „Airy“ einfach als gute, Laune machende Musik hören und die bedeutungsschwangeren Interpretationen hintanstellen. Jedenfalls sind die fünf Musiker jeweils Meister ihres Faches, beherrschen poprockig ausgebuffte Schlenzer ebenso perfekt wie geradlinigen Drive. So betrachtet bzw. gehört, verliert die Stimme auch das Irritierende, und es vermittelt sich eine bestens integrierte Band mit gewaltigem Potential.

Thomas Fitterling, 27.08.2016


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