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Da hatten sich zwei PS-Junkies gesucht und gefunden: Wenn sich Dennis Brain und Herbert von Karajan trafen, wurde nicht nur über schnelle Autos gefachsimpelt. Wie der legendäre Produzent Walter Legge einmal bestätigte, war Brain überglücklich, wenn ihm Karajan seinen Mercedes 300SL auslieh. Leider nur sollte dem gebürtigen Londoner seine Leidenschaft zum Verhängnis werden. Am 1. September 1957 starb Brain im Alter von 36 Jahren bei einem Autounfall. Damit verlor die Musikwelt einen Hornisten, der mit seinen zum Glück vielen Aufnahmen auch heute noch für nachfolgende Musikergenerationen ein Idol ist. Sarah Willis, die Solo-Hornistin der Berliner Philharmoniker, hat es sich daher auch nicht nehmen lassen, jetzt bewundernde Worte dem Booklet beizusteuern, das die Brain-Box „Homage“ abrundet. Anlässlich des jetzt 100. Geburtstags des Hornisten sind seine Einspielungen gesammelt erschienen, die er zwischen 1938 und 1957 für das englische Label Parlaphone bzw. EMI gemacht hat. Darunter finden sich solche Klassiker wie Mozarts Hornkonzerte, die Brain mit Karajan und dem Philharmonia Orchestra einspielte oder das Hornkonzert von Hindemith – mit dem Komponisten am Pult. Besonders aber fällt der wahrhaft tonschön „singende“ Kammermusiker Brain ins Ohr. Dank der musikalischen Bandbreite, die von Händel über Mozart und Schumann bis hin zur gemäßigten Moderne reicht, zu Werken unter anderem von Lennox Berkeley, Gordon Jacob und Jacques Ibert. Und auch hier ist man einfach betört von Brains Musikalität und Ausdrucksfülle.
Guido Fischer, 12.06.2021, RONDO Ausgabe 3 / 2021
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