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(c) SGM/Peter Franke
Eine Karikatur eines schwarzen Saxofonisten mit Zylinder und Judenstern am Revers prankte 1938 auf dem Plakat zur Ausstellung „Entartete Musik“. Und diese Figur wurde offiziell zum Symbol all dessen, was nach der Rassen- und Kunstdoktrin der Nationalsozialisten aus der Musik getilgt werden sollte. Die in Düsseldorf gezeigte Ausstellung war jedoch nur der Höhepunkt der Politisierung der Musik. Daran erinnert jetzt auch die Schau „Hakenkreuz und Notenschlüssel“, mit der das Leipziger Stadtgeschichtliche Museum die Musikstadt im Nationalsozialismus beleuchtet (bis 20. August; www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de). Neun Kapitel nehmen die wichtigen Institutionen der Stadt wie Thomanerchor, Gewandhaus, Konservatorium und Oper in den Fokus oder richten den Blick auf die Musikausübung an den Leipziger Synagogen, den Wagner-Kult oder die lokale Jazz- und Swing-Szene. Zahlreiche historische Tondokumente und Zeitzeugenberichte verdeutlichen, wie sich das musikalische Leben seit 1933 gestaltete – und wo es verstummte.
Reinhard Lemelle, 18.02.2023, RONDO Ausgabe 1 / 2023
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