home

N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Responsive image mb-5
Carl Maria von Weber

Klarinetten-Quintett (Kammerorchester-Version), Concertino, Grand Duo Concertant u. a.

Jörg Widmann, Denis Kozhukhin, Irish Chamber Orchestra

Alpha/Note 1 ALP637
(69 Min., 4 & 9/2019)

„Widmann spielt Weber“: Angesichts des guten Rufes des – auch als Solist fleißigen – Komponisten Jörg Widmann ist dies eine vielversprechende Ansage. Die Werke gehören zum Kernrepertoire aller großen Klarinettisten. Nur im Fall des Grand Duo Concertant kann von einer echten Sensation die Rede sein. Und das aufgrund des superben Zusammenspiels Widmanns mit dem russischen Pianisten Denis Kozhukhin. Hier wird auf fantastisch leichten Füßen getanzt. Der virtuose Gestus ist so erratisch-fein zugespitzt, dass man ganz neuen Einblick in die Leichtigkeit und Rätselhaftigkeit aller Romantik erhält. Gemaunzt, und zwar mit Kater Murr-Zungen. Großartig.
Eine Rarität stellt die Kammerorchester-Version des Klarinetten-Quintetts dar. Sie reklamiert eines der unübertroffenen Meisterwerke Webers dafür, auch als (drittes) Klarinettenkonzert durchzugehen. Überzeugend, durchaus; nur dass das Irish Chamber Orchestra, es gehört zur University of Limerick, als recht angeschmuddelte Tapete hinter dem Solisten klebt. Der Klang ist undurchsichtig, mulmig und unsagbar stumpf. Dies orchestrale Manko haut leider auch dem bekannten Concertino sowie der überflüssigen „Freischütz“-Ouvertüre die Beine weg. Es zeigt sich, dass Widmann zwar einer der besten Klarinetten-Solisten der Gegenwart sein mag. Ein begnadeter Dirigent ist er nicht.
So muss die schöne Auswahl hohe Erwartungen doch enttäuschen. Und zwar überall dort, wo ein romantisch aufgefächerter Ensemble-Klang nötig wäre. Schade drum. Warum verlässt so viele Musiker, wenn es ums Dirigieren geht, die eigene Fähigkeit zur Selbstkritik?!

Robert Fraunholzer, 26.09.2020


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.

Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr


Abo

Top