Capriccio/EMI 10375
(1990) DDD
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MDG/Codaex 301 0755-2
(1997) DDD
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Mozarts letztes Instrumentalwerk kommt mal verträumt, mal abgeklärt und heiter daher. Sein Charakter ist eher lyrisch als virtuos auftrumpfend, und manchmal bekommt man beim Hören eine Ahnung davon, dass Mozart noch im Entstehungsjahr 1791 sterben sollte. - So liest man es immer wieder in Konzertführern, doch es gibt Interpreten, die diese Einschätzung zu Recht Lügen strafen.
In der Aufnahme mit Pierre-André Taillard und dem Ensemble Concerto Köln zeigt sich Mozarts "Spätwerk" als jugendlich frisches, ebenso flottes wie farbiges Stück, in dem die Bassettklarinette dudelt, singt, gestikuliert, in der Tiefe runde, bauchige Klangkugeln ins Mikrofon wirft, aber auch alle fahlen Zwischentöne ausspielt. Die Lebendigkeit und das große Schattierungsrepertoire der Interpreten hat nicht nur etwas damit zu tun, dass sie auf Originalinstrumenten musizieren - sie wissen auch mit deren Möglichkeiten umzugehen. Hier wird nicht einfach rasant zugespitzt. Fast schwerelos und sphärisch, doch trotzdem glasklar und ohne Nachdruck - wie ein instrumentales Arioso - zieht der langsame Satz vorbei, bei dem man in dieser Aufnahme eher an die Oper als an den Film denkt - auch wenn uns die Werbung immer wieder daran erinnert, dass das Stück in "Jenseits von Afrika" die Landschaftspanoramen Ostafrikas untermalte.
Aufnahmen mit Originalinstrumenten sind nicht jedermanns Sache, und so empfiehlt sich als Alternative die Einspielung des künstlerisch wie menschlich jung und vital gebliebenen Klarinetten-Altmeisters Dieter Klöcker, der mit seiner 1998 erschienenen Einspielung für eine Sensation gesorgt hat: Zum einen hat er dem berühmten Mozart-Werk hier noch intensivere Ausdrucksnuancen abgewinnen können, zum anderen präsentierte er einige hörenswerte Mozart-Entdeckungen wie das "zweite" Klarinettenkonzert in Es-Dur, von dem man lange annahm, es sei ein Violinkonzert.
Oliver Buslau, 01.01.1970
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