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Vor 200 Jahren wurde der große französische Romantiker und Orgelvisionär César Franck im belgischen Lüttich geboren. Dem Jubilar widmen sich zahlreiche Neuerscheinungen – mit auch so manchen Überraschungen!
Vor genau 40 Jahren erschien Glenn Goulds berühmte zweite Einspielung der „Goldberg-Variationen“. Nun lassen sich die Aufnahmesessions nachhören.
Neben Meterware finden sich dieses Jahr doch auch ein paar echte Trüffel unterm Phono-Bäumchen.
Ein Rundumschlag.
Ach ja, die Kinderoper! Falsch: Denn Humperdincks Partitur ist nicht rührselig, und zudem die beste Einstiegsdroge für Wagners Musikdramen.
Dieses Violinkonzert ist ein Platzhirsch des Repertoires. Aber warum nur kann mit den alten Katalog-Klassikern heute kaum noch jemand mithalten?
Im öffentlichen Streit, den Claudio Monteverdi und der Mönch Giovanni Maria Artusi zu Beginn des 17. Jahrhunderts über Monteverdis 5. Madrigalbuch ausfochten, ging es um weitaus mehr als nur um ein paar Dissonanzen.
Aus Freude über das Kind: Die „Weihnachtshistorie“ verbindet eine leidenschaftliche Erzählhaltung mit prachtvollen Concerti.
Unter den Aufnahmen des 1. Streichquartetts von Johannes Brahms sind etliche Trostpreise und sogar Nieten. An der Qualität des Werkes liegt das aber nicht.
Noch immer wird Felix Mendelssohn Bartholdy unterschätzt. Dabei ist seine Musik mehr als flirrende und leichthin komponierte Sommernachtslyrik – seine 4. Sinfonie war Schwerstarbeit.
Zemlinskys sinfonische Dichtung „Die Seejungfrau“ gewährt Einblick in die Seele eines Komponisten, der nicht von der Romantik lassen konnte.
Sechs Streicher für die Erlösung: Im Sextett op. 36 schwelgt der junge Brahms in seiner Liebe zu Agathe – retrospektiv.
Béla Bartók war verliebt, erhielt eine Abfuhr und blieb verletzt zurück: eine Zeit des stilistischen Umbruchs für ihn.
Gehört das „Weihnachtsoratorium“ zum Fest wie der Vogel? Wer Bach liebt, aber Alternativen sucht, findet bei Kantate BWV 63 die helle Freude – mit vier Trompeten.
Der alte Brahms hat mit dem Komponieren schon abgeschlossen, da kreuzt ein genialer Klarinettist seinen Weg: Zeit für Herbstgold.
Was man auf den Pariser Boulevards hörte: Joseph Haydn komponiert sich von der Peripherie an’s Herz der musikalischen Welt.
Peter Tschaikowskis „Pathétique“ boomt mal wieder auf dem CD-Markt. Doch der Griff ins Archiv wird damit nicht überflüssig. Ein Hörvergleich von Guido Fischer.
Franz Liszt lobte den „Regenbogenduft“ und den „Perlmutterschimmer“, den Mendelssohn in seiner Musik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ heraufbeschwor. Welche Aufnahmen dies am schönsten zu entfachen wissen, verrät Markus Kettner in einem Hörvergleich.
Clara Schumann fand „Makel, wo man über alles liebt“. Noch heute stellt das letzte Orchesterwerk Schumanns seine Interpreten vor erhebliche Probleme.
Beim Höflichkeitsbesuch an der Seine wird Georg Philipp Telemann von seinem Weltruhm eingeholt. Ganz wie geplant.
Mit seinem „Stabat Mater“ bescherte Pergolesi der CD-Industrie einen Dauerbrenner – aber die Fülle der Einspielungen schärft auch den Blick für die kritische Unterscheidung. Michael Wersin, Autor des Reclam-CD-Führers, hat sich durchgehört.
Vor 200 Jahren, am 20. November 1805, fand im Theater an der Wien die Uraufführung von „Fidelio oder Die eheliche Treue“ von Ludwig van Beethoven statt. Grund genug, das musikhistorische Ereignis mit einem diskografischen Rundumblick zu würdigen. Die wichtigsten „Fidelio“-Einspielungen hat sich noch einmal Guido Fischer angehört.
Schöner kann ein Sopran nicht schwelgen: Für die „Vier letzten Lieder“ würden viele glatt auf den übrigen Strauss verzichten.
Kratzspuren der Klavierstundenschändung: Mozarts Sonaten harren nach langer Geringschätzung noch immer ihrer Entdeckung.
Der hochdenkende Theodor W. Adorno hat die Handlung der „Fledermaus“ einst als „stupide“ abgetan. Kein ernstzunehmender Zeitgenosse hat sich jedoch diesem Urteil angeschlossen. Zwei Dutzend Gesamtaufnahmen (es gibt noch einige mehr) bezeugen, dass es verschiedene Methoden gibt, mit der „Fledermaus“ umzugehen. Aber keine stützt in ihrer Gesamtheit Adornos Behauptung.
Vom großorchestralen Betroffenheitsbarock bis zur puristischen Solobesetzung reichen die höchst vielfältigen und unterschiedlichen Einspielungen dieser tiefgründigsten und monumentalsten aller barocken Passionsvertonungen. Michael Wersin hörte sich durch mehr als 60 Jahre Aufnahmegeschichte und empfiehlt die besten Interpretationen.
Das Buxtehudejahr 2007 neigt sich dem Ende entgegen. Zum 300. Todestag des Lübecker Meisters erschien eine ganze Fülle an CD-Neuerscheinungen seines Kantatenzyklus »Membra Jesu nostri«. Michael Wersin hörte sich durch den Berg der Aufnahmen. Dabei vergaß er auch die bewährten Einspielungen nicht und erklärt, was es mit der merkwürdig meditativen Wundenmystik auf sich hat.
Es ist schon merkwürdig: Landauf, landab wird zur Weihnachtszeit an den Opernhäusern »Hänsel und Gretel« gegeben – ein Stück, das eigentlich im Sommer spielt. Der Umstand aber, dass die Handlung von Puccinis »La Bohème« zur Weihnachtszeit angesiedelt ist, hat sich kaum im Bewusstsein der Zuhörer festgesetzt. Michael Wersin hörte sich durch den Berg an Einspielungen.
Von wegen: Schubert, das Schwammerl aus dem »Dreimäderlhaus«. Wer sich einmal auf Schuberts letzte lange und bewegende Achterbahnfahrt eingelassen hat, die er nur wenige Wochen vor seinem Tod am Klavier antrat, der will von all den Klischees nichts mehr hören. So wie Guido Fischer nach seinem Interpretationsvergleich ausgewählter Einspielungen von Schuberts Klaviersonate B-Dur D 960.
Robert Schumann – dem Programm der Symphonie fantastique misstrauend – sah das französische Publikum schon dasitzen »mit dem Zettel in der Hand nachlesend und ihrem Landsmann applaudirend, der Alles so gut getroffen … Ist das Auge einmal auf einen Punct geleitet, so urtheilt das Ohr nicht mehr selbständig«. Was man von unserem Kritiker Karl Dietrich Gräwe nicht behaupten kann, der sich, die Partitur auf dem Schoß, durch den Berg der Einspielungen gehört hat.
Claude Debussys einzige vollendete Oper wird mehr geschätzt als geliebt. Denn sie verweigert dem Operngourmet konsequent alles, was er am Genre so liebt: einprägsame Arien und Ensembles, Spannung und das große Gefühl. Wie überaus aufregend und wie unterschiedlich die musikalischen Ansätze doch sein können, verrät Markus Kettner, der sich durch den Berg der Aufnahmen gehört hat.
Porträt eines glücklichen Menschen: Mit der Serenade D-Dur formuliert Brahms seinen Traum vom Naturzustand – den unbeobachteten Moment plötzlicher Sinfonik.
Ein Planet voller Gefahren in Beethovens Klaviersonaten-Kosmos ist die Nr. 23 f-Moll, genannt »Appassionata«. Der Name stammt nicht vom Komponisten, sondern vom Verleger, aber zuerst einmal darf er als Parameter der Kritik dienen: Ist eine Interpretation »leidenschaftlich«, mit allem Licht und allem Schatten? Hält sie die Kräfte im Gleichgewicht, so dass erhitzter und doch gerade noch knapp gezügelter Ausdruck statthat? Thomas Rübenacker hörte sich durch den Berg der Aufnahmen.
Bachs Cellosuiten, egal ob mit dem Parnass oder dem Mount Everest verglichen, sind und bleiben eine offene Frage. Ihre Offenheit lässt unendlich viele Wege erkennen, die zur Eroberung dieses Gipfels führen oder wenigstens zu einer respektablen Annäherung. Der Weg ist das Ziel – das findet zumindest Karl Dietrich Gräwe, der sich durch den Berg der Aufnahmen hörte.
Alle Jahre wieder kommen das Christkind und der Nussknacker, nicht gerade Hand in Hand, aber beide zuverlässiger als Knecht Ruprecht, der im finstern Tann gerne mehr über den Durst trinkt,
als ihm bekömmlich ist. Durch die Fülle von Aufnahmen des Tschaikowskiballetts auf dem Gabentisch krabbelte sich Thomas Rübenacker zu ein paar wahren Perlen vor.
Am 25. Januar 1909 fand an der Dresdner Hofoper die Uraufführung von Richard Strauss’ Oper »Elektra« statt. Die Monstrosität der Bühnenhandlung und die musikalischen Mittel, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellten, bescherten Strauss lediglich einen Achtungserfolg. 100 Jahre später sind wir schlauer. Michael Wersin hörte sich durch den Berg eines der bedeutendsten, aufregendsten und bahnbrechendsten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts.
Es ist vollbracht! Rund 40 Aufnahmen von Händels Meisterwerk sind derzeit auf dem Markt. Mehrere Wochen lang hörte sich Michael Wersin durch die CD-Stapel, ohne dass er sich im negativen Sinne»verfolgt« gefühlt hätte. Der Autor des soeben erschienenen Buches»Händel & Co.« fand die Musik so originell, dass selbst weniger gute Aufnahmen nicht nur nervten: eine spannende Reise durch 50 Jahre Aufnahmegeschichte …
Die „Winterreise“ weist gefühliger Romantik eiskalt die Tür.
Bei Verdis Requiem stellt sich bis heute die Kardinalfrage, ob es nun eine verkappte Oper oder ein einziges, religiöses Bekenntniswerk ist. Für die salomonische Antwort, dass die Wahrheit vielleicht doch in der Mitte liegt, hat auch Guido Fischer etwas übrig – nach seiner diskografischen Annäherung an dieses Requiem, das nach demjenigen von Mozart zu den am häufigsten eingespielten zählt.
Wenn im September die Spekulatius im Supermarkt prangen und uns die »Stille Nacht« den Weihnachtseinkauf versüßt – ja, wenn selbst am Heiligen Abend der Braten kaum mehr schmeckt, dann fragt man sich, ob der Advent nicht vielleicht doch die am meisten missverstandene Zeit des Jahres ist. In Bachs Adventskantaten begegnet uns dagegen noch eine karge Welt der Stille und Einkehr, findet Michael Wersin, der sich durch den Stapel der einschlägigen Aufnahmen gehört hat.
Für eine Operette ist »Die lustige Witwe« ganz schön versaut. Ihre Antriebsfedern sind die Sieben Todsünden: Hochmut, Wollust, Geiz, Völlerei, Neid, Gier und Faulheit. Im Grunde jubelt die Welt über diesen Sündenpfuhl nur, weil er musikalisch so hochraffiniert verpackt ist – und damit genau das richtige Genre für unseren Kritiker Thomas Rübenacker darstellt, der sich geduldig durch den Berg der Tonträger hörte – und schaute …
Fünf Passionsmusiken schrieb Johann Sebastian Bach, von denen freilich nur zwei erhalten sind: Monumente der Musikgeschichte. Als wackerm Protestanten ging ihm die Leidensgeschichte Jesu naturgemäß näher zu Herzen als der Auferstehungsjubel, den er in seinem bescheidener daherkommenden Osteroratorium anstimmt. Michael Wersin hörte sich durch den Stapel an Aufnahmen und weiß, welche Interpreten leichtfüßig oder schwerfällig dem Grab entgegeneilen.
Mit dem Klaviertrio B-Dur op. 97 führt Beethoven die von Haydn etablierte Besetzung auf einen neuen Gipfel. Die Uraufführung wird hingegen sein Abschied von der Konzertbühne.
Während die Oper und das Theater zunehmend unter einem Originalitäts- und Reflektionsdruck der Regisseure leiden, darf beim Ballett noch schamlos und ohne schlechtes Gewissen in der Historie geschwelgt werden. Wie auch in Adolphe Adams Ballettklassiker »Giselle«, der sich auch nach beinahe 160 Jahren nahezu unverändert auf den Bühnen der Welt präsentiert. Ballett-Experte Matthias Siehler hörte und schaute sich für RONDO durch den Berg an Aufnahmen.
Von Felix Draeseke stammt das böse Wort, Schumann habe »als Genie begonnen und als Talent geendet«. Über seine »Kreisleriana«, herrscht eitel Einigkeit: Die an E. T. A. Hoffmanns Kapellmeister Kreisler angelehnten Phantasien, gehören zu den zentralen Klavierkompositionen des frühen 19. Jahrhunderts. Thomas Rübenacker hörte sich durch den Berg an Aufnahmen.
100. Todestag, 150. Geburtstag: Wir feiern zwei Jahre lang Gustav Mahler, den Modernisten unter den Romantikern, den großen Sinfoniker der Verzweiflung und der Ironie, »einen der größten Menschen und Künstler« – so Arnold Schönberg. Natürlich steht Mahlers Zehnte im Mittelpunkt des Interesses, sein legendenumwobenes musikalisches Testament: unvollendet und doch vielfach von Anderen zu Ende gebracht. Hans-Jürgen Schaal hat sich mit den diversen Fassungen der Zehnten beschäftigt.
Das »Oratorio de Noël« von Camille Saint-Saëns (1835–1921) ist im Vorweihnachtsgeschäft ein äußerst beliebter Titel. Häufiger als früher taucht das Stück auch in deutschen Konzertprogrammen auf, zumal aufführungswillige Dirigenten heutzutage nicht mehr auf das einst unumgängliche teure französische Notenmaterial angewiesen sind. Schließlich ist Saint-Saëns‘ »Weihnachtsoratorium« für einen Chor relativ leicht einzustudieren und es ist auch für den Hörer eine leichtere Kost als etwa dasjenige J. S. Bachs. Ist Saint-Saëns’ Werk also eine Art »Bach für Arme«?
Bei Richard Strauss’ „Elektra“ ist es fast so wie bei guten Wagner-Aufnahmen: je älter der Jahrgang, desto besser.
Diese oratorische Totenmesse von 1962 war Brittens durchschlagendster Erfolg. Er verwandelt darin eine alte Gattung gekonnt – in eine aufwühlende „Anti-Kriegserklärung“.
Unterschiedlicher könnten sie kaum sein, die Liebe zum Komponisten ist ihnen gemein: So klingen Verdis Opern mit Caballé & Scotto.
Mit dem Klavierzyklus feierte Schumann 1850 einen späten Erfolg – populär verpackte Idylle. Dahinter verbergen sich: Bach-Studien.
Faszinierend und voller Rätsel: Die Entstehung von Claudio Monteverdis „Vespro della Beata Vergine“ beginnt – mit einem klassischen Burn-out.
Igor Strawinski löste mit seiner Ballettmusik »Le sacre du printemps« einen der größten Skandale der Musikgeschichte aus. Geschadet hat es ihrem Nachruhm nicht. Im Gegenteil. Kaum einem anderen zukunftsweisenden Klangmanifest der klassischen Moderne haben sich seitdem so viele Spitzenorchester gestellt. Und wie Guido Fischer bei dem Berg an Einspielungen auch feststellte, ging nur gerade mal einem Spitzendirigenten vorher die Puste aus.
Rossini hat mit seiner Musik sogar diejenigen für sich eingenommen, die ihn gar nicht gut finden wollten – wie Carl Maria von Weber, der einmal beim vorzeitigen Verlassen einer »Cenerentola«-Aufführung gemurmelt haben soll: »Ich gehe besser, ich fange an, das Zeug gern zu haben.« Welche CD-Einspielungen dieses Werkes man gern haben kann, verrät uns Michael Blümke.
Die Koffer packen und los geht‘s. Was für die meisten Menschen den Sommer versüßt, war für Joseph Haydn ein harter Schlag. Als sein neuer Dienstherr 1765 sein »ungarisches Versailles« Esterháza bezugsfertig hatte, verabschiedete sich der Hofstaat vom rauschenden Wiener Leben in die Einöde. Im selben Jahr schrieb Haydn die Sinfonie Nr. 31 D-Dur, die an Verve und Vielfarbigkeit ihresgleichen sucht – und darüber hinaus den Reise-Klang der Posthörner aufnimmt. RONDO-Chefredakteur Carsten Hinrichs über eine Sinfonie mit Signalwirkung …
Zum Ende der Nachsaison kehrt Ruhe ein in so manchem Seebad. Nun kann sich auch die für vier Monate mit Litern von Sonnenöl und Strandlärm malträtierte Brühe erholen. So mochte Claude Debussy, der vor 150 Jahren geboren wurde, das Meer am liebsten – frei von allen menschlichen Zuschreibungen, Mythen und Deutungen, unbeobachtet und sich selbst überlassen. Den spielerischen Zufall der Wellen studierend, reinigte Debussy seine Tonsprache von Klischees und folgte mit frischem Wind seinem
neuen Musikverständnis. RONDO-Chefredakteur Carsten Hinrichs über ein fesselndes Stillleben ohne Betrachter.
Verstimmt, in Gottes Namen: 15 Sonaten und eine Passacaglia bilden das wohl größte Kompendium des Violinspiels vor Bach.
Palestrinas Grab im Petersdom trägt die Inschrift „ Musicae princeps“ – Fürst der Musik. Der Stil seiner „Missa Papae Marcelli“ wurde zum Vorbild für 300 Jahre katholischer Vokalmusik.
Sie wollen es mit Wagner versuchen? Wir verraten Ihnen, mit welchen Aufnahmen Sie sich eine gute Basis-Diskothek schaffen.
Etlichen Klassikfreunden verzieren Kantaten Johann Sebastian Bachs das Weihnachtsfest. Von den sechs Werken des so genannten Weihnachtsoratoriums abgesehen, sind das vor allem die Kantaten der Jahrgänge 1724-25, als der noch frischgebackene Thomaskantor sich vor den Leipzigern ins Zeug legen wollte. Die Kantate »Gelobet seist du, Jesu Christ«, die Michael Wersin diesmal für den Hörtest ins Gebet nimmt, ist wie so oft bei protestantischer Kirchenmusik der zarte Spross einer viel älteren musikalischen Tradition.
Einen letzten Duft von französischer Sommernacht hat sich unser Autor Michael Wersin für den September-Hörtest gewünscht. Aber nicht etwa mit den zarten Lavendel- und Heunoten der Impressionisten, sondern mit dem dunklen Rosen- und Zypressen-Bouquet französischer Hochromantik aus Hector Berlioz’ »Nuits d’été«. Was wenig bekannt ist: Mit dem Liederzyklus trug Berlioz seine Liebe zu Harriet Smithson, einst Muse der Symphonie fantastique, künstlerisch zu Grabe.
Es ist eine wahre Sisyphus-Arbeit, die Matthias Kornemann auf sich genommen hat: Durch zehn in den letzten Jahren erschienene oder wiederveröffentlichte Gesamteinspielungen der Beethoven- Klaviersonaten hat er sich gehört und für die RONDO-Leser Bilanz gezogen – auch außerhalb der großen Namen.
Wie gründlich man sich irren kann, zeigt diese Einschätzung nach der Stuttgarter Premiere des »Rosenkavalier«, über die der Kritiker schrieb: »Ich kann mir nicht denken, dass ein normaler Mensch, der es einmal gesehen und gehört hat, nach einer Wiederholung des Genusses die Lust verspürte. « Nun, in den 100 Jahren seit seiner Uraufführung hat es unzählige Opernfans nach einer Wiederholung des Genusses von Richard Strauss’ Meisterwerk gelüstet. Was sich auch in etlichen Gesamtaufnahmen niedergeschlagen hat. Welche davon den größten Genuss versprechen, verrät Michael Blümke.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
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Der Komponist Johann Joachim Quantz (1697-1773) war auch ein exzellenter Flötist und nahm als Flötenlehrer Friedrichs des Großen eine privilegierte Stellung im musikalischen Leben am preußischen Hof ein. Viele seiner Werke ebenso wie viele der von ihm gebauten Flöten entstanden ab 1741 exklusiv für den Monarchen. Der belgische Flötist Frank Theuns spielt hier auf einer originalgetreuen Kopie einer Quantz-Flöte einige dieser „Privat-Konzerte“. Theuns und sein sechsköpfigen […] mehr