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Die Uraufführung einer unbekannten Mozartoper? Kann die Staatsoper Stuttgart auch nicht bieten. Aber sie ist relativ nahe dran. Hören Sie doch mal, was Mozarts Zeitgenossen über Joseph Martin Kraus (1756–1792) sagten: „Eines der größten Genies, die ich gekannt habe“, so Joseph Haydn. Und Gluck bekannte: „Der Mann hat einen großen Stil“. Nur die Nachwelt vergaß den aus dem Odenwald stammenden schwedischen Hofkapellmeister – und mit ihm „Æneas i Carthago“. Die Premiere des ehrgeizigsten Opernprojekts von Kraus fiel 1782 ins Wasser, weil die Primadonna vor ihren Gläubigern fliehen musste. Und als der Komponist das Stück, das stilistisch eher an Gluck und Beethoven denn an Mozart erinnert, zu einer vierstündigen Monsteroper umarbeitete, sprengte er die Möglichkeiten der damaligen Dramaturgie. Lothar Zagrosek und Peter Konwitschny stört es nicht: Sie wagen am 2. Juli die Uraufführung des sperrig-visionären Werks. Gluck und Haydn wären bestimmt zur Premiere gekommen.
Carsten Niemann, RONDO Ausgabe 3 / 2006
Jeder kennt „Charmaine“ – das Stück, in dem die legendären „Magic Strings“ von […]
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Im Dezember feierte der Geiger, Dirigent, Musikschriftsteller und Filmemacher seinen 70. Geburtstag […]
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Wo kam das auf einmal her? Fragte man sich, als im November vergangenen Jahres dieser Schubert-Zyklus mit Nikolaus Harnoncourt und dem Chamber Orchestra of Europe aus den ORF-Archiven wie von Zauberhand wiederauftauchte. Harnoncourt war mit dem Kammerorchester eng verbunden, die Schubert-Sinfonien hatte er beim von ihm gegründeten Styriarte-Festival in Graz 1988 wellenschlagend dargeboten. Nun ist der Live-Mitschnitt auf 4 CDs erhältlich. Sowohl der Dirigent als auch das Orchester beweisen […] mehr »