Startseite · Klartext · Pasticcio
Staatskunst oder Friedenszeichen? Gergiev dirigierte in Palmyra (c) kremlin.ru
Wenn der Putin-Vertraute Valery Gergiev zu Gelegenheiten dirigiert, die durchaus einen staatsparteilichen Anstrich besitzen, ist die Empörung in der westlichen Hemisphäre groß. Solche Reaktionen hat Gergiev gerade wieder ausgelöst, als er in jener antiken Stadt Palmyra eine Art Friedenskonzert gab, die von den IS-Terroristen halbzerstört und blutverschmiert verlassen wurde. Syrische Truppen hatten mithilfe der russischen Luftstreitkräfte die Stadt befreit. Gergiev trat nun mit seinem Orchester des Mariinsky-Theaters sowie Werken von u. a. Prokofjew und Bach auch vor russischen Soldaten auf. „Ich hätte nie gedacht, einmal hier aufzutreten“, so Gergiev, der das Konzert, bei dem eine Videobotschaft von Putin eingespielt wurde, als Protest gegen die Barbarei empfand. Prompt wurde Gergiev danach als Staatskünstler verunglimpft. Wie wären wohl die Reaktionen ausgefallen, wenn die andere Weltmacht einen militärischen Erfolg mit ähnlich prominenten Musikern feiern würde?
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 3 / 2016
Dass es das noch gibt: eine Premiere mit Plácido Domingo, der als Protagonist von Verdis „I due […]
zum Artikel
Sternendeuter der Moderne
Ein neuer Name: Das junge Quartett hat sich aufgemacht, die großen Unbekannten der Moderne zu […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Traditions-Linien: Mit seiner „Lachrimae“-Pavane habe John Dowland nicht nur ein exzellentes Musikstück für Laute komponiert, sondern einen sinnierenden, wehmütigen und nachhorchenden Ton angeschlagen, der für mehrere Jahrhunderte im Lautenrepertoire den Stil vorgegeben hat, ist sich der baskische Lautenist Enrique Solinís sicher. So nennt er sein neues Album „Ars Lachrimae“, hat aber nicht Dowland eingespielt, sondern den Blick auf seine Nachfolger gelegt. Zwei Suiten von Johann […] mehr