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Christian Thielemann am Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden © Matthias Creutziger/SKD
Wenn große Orchester vom Schlage der Sächsischen Staatskapelle Dresden die Pläne der kommenden Spielzeit verraten, wird dazu normalerweise zur Pressekonferenz eingeladen. Doch was ist in diesen Zeiten eben schon normal – und erst Recht in Dresden. Dort, wo vor wenigen Wochen die Personalie festgezurrt wurde, dass der musikalische Oberhäuptling Christian Thielemann ab 2024 zu entbehren sein wird. Und um wahrscheinlich jetzt unbequemen Fragen aus dem Weg zu gehen, wurde kurzerhand die Saison-PK abgesagt. Stattdessen informierte man schriftlich über all das, was die Staatskapelle und ihr Chefdirigent Thielemann 2021/22 so vorhaben.
Unter anderem biegt man jetzt auf die Zielgerade eines Großprojekts ein, das man vor zwei Jahren gestartet hatte. Im Rahmen der Aufführung aller Beethoven-Sinfonien sind nun die letzten beiden, die Nr. 8 & 9 an der Reihe. Zudem erinnert die Staatskapelle an zwei Jubilare. Zum 150. Geburtstag von Alexander von Zemlinsky gibt es seine „Lyrische Sinfonie“. Und zum 175. Geburtstag von Thielemanns Amtsvorgänger Ernst von Schuch dirigiert Franz Welser-Möst ein Festkonzert, bei dem auch ein Stück des Schuch-Freundes Richard Strauss erklingt.
Weitere Schwer- und Höhepunkte der Staatskapellen-Saison bilden Sinfonien von Schostakowitsch mit u.a. Tugan Sochijew, Wladimir Jurowski und Omer Meir Wellber am Pult des Traditionsorchesters. Und während der französische Bratscher Antoine Tamestit als „Capell-Virtuos“ fungiert, ist Matthias Pintscher als „Capell-Compositeur“ zu Gast. Welche Konzerte aber auch immer endlich vor Publikum stattfinden werden – mit Gesichtsmaske wird hoffentlich selbst Christian Thielemann in seiner drittletzten Konzertsaison nicht mehr dirigieren müssen.
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