home

N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio

Designierter Generalmusikdirektor und Gürzenich-Kapellmeister: Andrés Orozco-Estrada © Werner Kmetitsch

Pasticcio

Der Neue am Rhein

Andrés Orozco-Estrada hatte 2013 den absolut richtigen Riecher, als er ein durchaus verlockendes Angebot ausschlug. Denn irgendwie war ihm schon damals die Opernstadt Köln nicht ganz geheuer. Angesichts des bevorstehenden Millionengrabs, zu dem sich die renovierungsbedürftige Oper am Offenbach-Platz entwickeln sollte. Und so sagte Orozco-Estrada 2013 lieber ab, als man ihn fragte, ob er nicht als Kölner GMD auf Markus Stenz folgen wolle. 33 Jahre alt war der gebürtige Kolumbianer da. Also noch recht jung für einen Dirigenten, der nicht nur die Oper, sondern auch als Kapellmeister das Gürzenich-Orchester Köln hätte übernehmen müssen. Statt Orozco-Estrada sollte es dann eben der Franzose François-Xavier Roth werden – was sich als absoluter Glücksfall für die Musikstadt Köln entpuppte! Den Wahl-Wiener Orozco-Estrada zog es hingegen 2014 nicht nur als „Music Director“ zum Houston Symphony Orchestra. Parallel war er bis 2021 Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt. Und als er sich schließlich im Juni 2021 von diesem Posten mit einem Konzert verabschiedete, lobte die „Frankfurter Rundschau“ ein letztes Mal diese Verbindung „aus tänzerisch vergnügter Leichtigkeit und bedingungsloser Perfektionssuche“, mit der Orozco-Estrada und das Orchester begeistern konnten.
Genau diese musikalischen Wesenszüge haben Orozco-Estrada nun erneut ein Jobangebot eingebracht, das er diesmal nicht mehr ablehnen konnte. Wieder kam es aus Köln. Und wieder waren es die Oper und das Gürzenich-Orchester, die ihn auch als idealen Nachfolger von François-Xavier Roth auserkoren haben, der 2025 zum SWR Symphonieorchester weiterziehen wird. Mit der Spielzeit 2025/2026 wird für Andrés Orozco-Estrada Köln zu seinem zweiten Zuhause. Und wie Pamela Rosenberg, ehemalige Intendantin der San Francisco Opera und der Berliner Philharmoniker, in ihrer Funktion als Mitglied der Findungskommission betont, ist der Neue vor allem eines: „Als Musiker und als Mensch ist er ein Gewinn.“

Reinhard Lemelle



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Gefragt

René Jacobs

Klingendes Drama

Zum Jubiläumsjahr hat sich der belgische Dirigent und Musikforscher Beethovens „Leonore“ […]
zum Artikel

Pasticcio

Fair-Trade & Öko

Im sächsischen Vogtland und speziell im schönen Städtchen Markneukirchen wird seit vielen […]
zum Artikel

Blind gehört

Xavier Sabata: „Warum wird der Kerl engagiert?!“

zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.

Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr


Abo

Top